Nach einer letzten Kontrolle der Türschieber sollte der Kater seine Kiste verlassen - aber nichts geschah. Auch der Ausblick auf die Jaguar-Dame Bess konnte ihn nicht zum Verlassen der sicheren Kiste bewegen. Erst am frühen Mittwochmorgen ließ er sich mit Hilfe einer Dusche zu einem Umzug ins neue Gehege überzeugen.

Bess indes nahm die späten Aktivitäten gelassen hin. Durch ein Gitter getrennt, konnte sie den Neuankömmling schon einmal in Augenschein nehmen.

Katze Bess stammt aus dem Zoo Dortmund und lebt seit August 2008 im Krefelder Zoo. Mit knapp drei Jahren ist sie genau im richtigen Alter für ihren ersten Nachwuchs. Ihr neuer Partner wurde Anfang 2007 im Zoo von Krakau geboren. Seinen polnischen Spitzname "Dickerchen" bekam das rund 100 Kilogramm schwere Tiere von seinen Pflegern aufgrund seines gelassenen Temperaments. Im Krefelder Zoo will man da kreativer sein und verweist auf die Gershwin-Oper: "Passend zu Bess muss der neue Kater Porgy heißen."

Anscheinend hat das polnische Klima auch Einfluss auf die Felllänge: Porgy hat ein deutlich helleres und längeres Fell als seine Artgenossin.

Der Kater aus Krakau ist wie Bess gefleckt. Er folgt dem schwarzen Jaguar "Jackson" nach, der im vergangenen Jahr im Alter von 21 Jahren an Altersschwäche gestorben war.

Zoobiologin Cornelia Bernhardt: "Wir hätten gerne wieder einen schwarzen Jaguar bekommen, aber alle schwarzen Tiere sind zu nahe mit unserem Weibchen verwandt. Daher hat uns das Zuchtbuch den Kater aus Polen empfohlen. Aber so bleibt Jackson auch noch länger in Erinnerung, denn ein ausdrucksstarker Kater wie er ist selten." Schon in etwa einer Woche können die Besucher den neuen Zoobewohner in der Außenanlage sehen. Red