Muslime und Juden betonen Gemeinsamkeiten

Die Jüdische Gemeinde sowie die Union türkischer und islamischer Vereine ziehen ein Resümee nach dem ersten offiziellen Besuch.

Krefeld. Für die Einbeziehung der christlichen Kirchen in den interreligiösen Dialog setzt sich der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Johann Schwarz, ein. In einem Resümee zum ersten offiziellen Besuch von Vertretern der Union türkischer und islamischer Vereine und von muslimischen Geistlichen in der Synagoge zeigen sich Schwarz und Mehmet Demir für die türkische Seite optimistisch über die weitere Entwicklung ihrer Kontakte.

Für Schwarz sind auch Gespräche über theologische Fragen denkbar. "Aber die müssen von Fachleuten, von Geistlichen geführt werden." Politische, soziale und religiöse Fragen zwischen den Religionen dürften nicht vermischt werden, betonte Schwarz.

"Wir haben bei dem Besuch eine Reihe von Ähnlichkeiten in unseren Religionen festgestellt", meint Schwarz. "Aber auch Unterschiede, die man tolerant aushalten muss. Unsere Toleranz speist sich aus der gleichen Suche nach Gott und aus dem gleichen Glauben an Abrahams Gott."

Demir sah in dem begonnen Dialog eine "gute Basis, auf der auch das Gespräch mit den christlichen Kirchen geführt werden kann." Der Besuch, so Demir, habe "die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund gestellt, nicht die Differenzen." Ängste, die auf jeder Seiten bestehen, da waren sich beide Vertreter einig, "können am besten über einen Dialog abgebaut werden."

Der 26 Jahre alte Vorsitzende der türkischen Union will sich künftig dafür einsetzen, dass besonders Kindern die unterschiedlichen Glaubensichtungen Islam, Juden- und Christentum nahe gebracht werden. Er verwies in diesem Zusammenhang auf das außergewöhnliche Integrationsbeispiel einer gemischten Kinderspielgruppe, die zweisprachig, türkisch und deutsch, miteinander spielt.

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