Guter Zweck : Mützen im Viertelstundentakt
Für den guten Zweck häkelt die Bockumerin Marianne Wetzels hunderte Wollmützen — die gibt es jetzt auf dem Hülser Bottermaat.
Krefeld. Mit einem Knäuel dicker Wolle braucht Marianne Wetzels aus Bockum eine Viertelstunde, um eine wärmende Mütze zu häkeln. Mit mehrfarbigen Restfäden kann es auch schon mal zwei Stunden dauern. 650 kuschelige Kopfbedeckungen hat sie jetzt gefertigt, die sie auf dem Hülser Bottermaat am Sonntag für einen guten Zweck abgeben möchte. 1000 sollen es bis Ende November insgesamt noch werden.
Eigentlich könnte die emsige Frau 65-jähriges Häkeljubiläum feiern. „Ich habe mit vier Jahren angefangen“, berichtet sie. „Die Leidenschaft fürs Handarbeiten habe ich von meiner Mutter übernommen. Sie hat schon die Puppen der Kinderheim-Kinder bestrickt. Zwei Nadeln waren mir aber zu viel; mit einer zu handarbeiten, war für mich einfacher.“
Waren es zuerst die beiden Töchter, die mit feinen Wollsachen ausgestattet wurden, hat Marianne Wetzels vor 35 Jahren angefangen, das Hobby zu nutzen, um Gutes zu tun. „Damals habe ich beispielsweise 100 Pullis in allen Größen für den Kinderschutzbund gefertigt.“ Nach den Serbien-Bosnienkriegen ging die Arbeit richtig los. „Ich hatte früher das Keramik-Atelier am Neumarkt“, erzählt die 69-Jährige. „Meine Kunden wussten von meiner Leidenschaft und haben mir Wolle geschenkt. Ebenso hat der Lebensmittelladen in meiner Nähe Wollspenden angenommen. 100 Kartons mit Knäueln kamen zusammen, die ich jetzt fast aufgebraucht habe.“