Mit Musik an Silvester zur Ruhe kommen

Großer Andrang beim traditionellen Konzert an der Wielandstraße.

Krefeld. Die Glocken von St. Franziskus rufen am Silvesterabend gegen 21 Uhr zum Kirchenbesuch. Es ist wieder Zeit für die „Festliche Musik zum Jahresausklang“ an der Wielandstraße. Auch zum 22. Silvesterkonzert finden sich viele Besucher ein, die Bankreihen sind sehr gut gefüllt.

Der musikalische Hausherr Ulrich Stuers begrüßt das Publikum: „Ich habe noch eine Herzensbitte. Laufen Sie nach dem Konzert nicht weg. Lassen Sie uns hinterher gemeinsam feiern.“

Mit italienischer Leichtigkeit und barocker Festlichkeit beginnen die zwölf Musiker des Orchesters von St. Stephan. Vivaldis Konzert in D-Dur für Laute, Streicher und Basso continuo versetzt die Zuhörer in eine andere Welt. Den Solopart übernimmt Margarete Hosp an der Mandoline. Es wird ein feines, nicht alltägliches Hörvergnügen. Zum besonderen Genuss entwickelt sich der zweite Satz, das Largo, bei dem die zarten Klänge der Mandoline besonders gut zur Geltung kommen.

Nach diesem ersten Auftritt im Chorraum zieht das Streichorchester um in die Nachbarschaft der Orgel. Auf die musikalische Reise nach Italien folgt ein unerwarteter Ausflug in ein imaginäres barockes Kirchlein in Böhmen. Johann B. Vanhal bietet mit seinem Konzert in F-Dur für Orgel und Streicher heiteren Barock. Schön klingt die Registrierung mit den verschiedenen Flötenstimmen, die Stuers wählt.

Vivaldis Concerto in d-moll (op. 3 Nr. 11) bietet als Tripelkonzert drei Instrumenten die Gelegenheit zum großen Auftritt. Als Konzertmeister übernimmt Roland Stuers die Violine, unterstützt von Anna Brägelmann (Violine) und Anna Overbeck (Violoncello). Das Orchester unter der Leitung von Stuers senior gibt den souveränen Begleiter.

Andere Klangwelten bringt die St. Paul’s Suite für Streichorchester von Gustav Holst. Irisch-keltische Melodien wie das bekannte „Greensleeves“, aber auch tänzerische Werke aus diesem Klangkosmos füllen den Kirchenraum.

Nach einem langen Applaus für die Musiker gab es eine Rückkehr ins aktuelle Kirchenjahr und in die Weihnachtszeit. Gemeinsam sang man „O du fröhliche“. Doch der Andrang zur Silvesterfeier mit den Musikern im Pfarrheim war danach höchst überschaubar. Eine der Besucherinnen lobte das Silvesterkonzert sehr: „Das ist meine Heimat und meine Pfarre. Es tut gut, Musik zu hören und zur Ruhe zu kommen — auch an Silvester“.

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