Mundart Mini-Wörterbuch "de Fottetäsch"

Heinz Webers hat das wohl kleinste Mini-Wörterbuch für die Krefelder Mundart herausgebracht.

Mundart: Mini-Wörterbuch "de Fottetäsch"
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. „Wenn wir beim Mundart-Stammtisch sind, soll jedes der Mitglieder es aus der Hosentasche ziehen können“, erklärt Heinz Webers die Idee hinter seinem neustem Streich. Ende September hat der Krefelder das 350-Seiten umfassende Mini-Exemplar, das aus „de Fottetäsch“ herausgezogen werden kann, veröffentlicht.

Der 81-Jährige ist schon seit langem mit dem Herzen dem Krieewelsch verbunden. Mit 16 Jahren war der Krefelder bei den Pfadfindern: „Da habe ich schon Mundart von Willy Hermes vorgelesen.“ Das Krieewelsch hat ihm auch während seiner beruflichen Laufbahn im Liegenschaftsamt hier und da geholfen, wie Webers lächelnd erklärt: „Wenn ich den Bauern etwas abkaufen wollte, war das meist schwierig. Die waren nämlich sehr stur. Bei einem besonders harten Brocken habe ich dann auf Krieewelsch angefangen zu reden und schon war die Sache geritzt.“

Um die Mundart lebendig zu halten, gründete Webers 1997 die Mundartgruppe des Ortsvereins Krefeld: „Ich dachte, du musst etwas tun, damit die Mundart nicht ausstirbt.“ Logische Konsequenz war somit auch ein Wörterbuch, welches auf dem im Jahre 1978 erschienenen Wörterbuch „Krieewelsch van A bes Z“ von Willy Hermes basiert: „Wir haben noch 2500 Wörter hinzugefügt und zudem auch die Sortierung ’Deutsch-Krieewelsch’.“ Das entstandene Werk wurde 2000 veröffentlicht.

Webers ist aber ein Mann mit großem Herzen und Humor, genau wie sein geliebtes Krieewelsch, und darum ist Aufhören für ihn nahezu undenkbar. Nachdem 2007 eine Großauflage des Wörterbuchs erschienen ist, wurde Webers auch in diesem Jahr wieder tätig: „Leider hatten wir den ganzen Datensatz von 2000 nicht mehr, weswegen es viel Arbeit war, alles für das Mini-Wörterbuch neu zusammen zutragen.“

Der Krefelder weiß, dass das Krieewelsche für viele „weit weg ist und darum auch insbesondere die Jüngeren keine Lust darauf haben“. Trotzdem möchte er seinen Teil dazu beitragen, dass die Mundart nicht ausstirbt: „Manche machen Ahnenforschung, ich habe mit der Mundart genug zu tun“, gesteht Webers lachend. Neben den Begriffen sind in dem fünf mal sechs Zentimeter kleinen Büchlein auch 100 verschiedene Aussprüche drin, wie der Autor verrät: „Die Krieewelsche, die send net jott, die send net schleit, die send suojet dooetösche“.

Das Büchlein ist für vier Euro in allen Krefeldern Buchhandlungen erhältlich.

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