Marktbummel: Leckeres aus langen Hülsen

Dicke Bohnen eignen sich für mehr als nur eine deftige Küche.

Marktbummel: Leckeres aus langen Hülsen
Foto: F. Reimann

Krefeld. Langweilig? Altmodisch? Nicht die Bohne. Sie haben es nicht leicht, die dicken Bohnen. Landen sie doch gerne auch als Viehfutter im Trog. Dabei sind sie so lecker und überhaupt: Es gibt sie schon sehr lange — und zwar schon so lange, dass kaum einer mehr weiß, von welcher Pflanze dicke Bohnen eigentlich abstammen. Im antiken Rom und im Mittelalter waren sie bei der armen Bevölkerung sehr beliebt. Der Grund: Sie waren leicht und günstig anzubauen.

Das warme Wetter hat die Kerne rund zwei Wochen schneller reifen lassen. Sie liegen jetzt für 1,50 Euro je Kilo auf den Markttischen. Im Angebot gibt es 2,5 Kilo für drei Euro und das Bohnenkraut reicht der Marktmann manchmal gratis noch dazu.

Sommerzeit ist Bohnenzeit und die Verbraucher jubeln über die leckere Fülle der verschiedenen Kerne auf den Markttischen. Sie enthalten sehr viel Eiweiß und wichtige Nährstoffe. Durch Züchtungen gibt es mittlerweile über 500 verschiedene Sorten in allen möglichen Formen und Farben.

Mit dem Eiweißgehalt der dicken Bohne kann kaum ein anderes Gemüse mithalten, denn sie bestehen bis zu 30 Prozent daraus. Das dient unserem Körper als Grundbaustein für Zellen, wie zum Beispiel für Muskeln und Sehnen. Außerdem enthalten dicke Bohnen viele Ballaststoffe und gerade mal 65 Kalorien je 100 Gramm. Dann darf natürlich kein Speck dabei sein.

Da die Bohnen dieses kümmerliche Dasein im Trog wirklich nicht verdienen, wollen wir sie für ein leckeres Rezept nutzen. Bei den sommerlichen Temperaturen wird es italienisch: Wir bereiten einen Dicke-Bohnen-Salat zu und geben als Schmankerl einige Sardellenfilets hinzu.

Wir beginnen damit, dicke Bohnen aus den Hülsen zu nehmen, bis wir ein halbes Kilo in Händen haben. Sie werden weich gekocht — sollten aber noch Biss haben. In einem kleinen Topf eine gewürfelte Knoblauchzehe in etwas Öl anschwitzen lassen. Einige Sardellenfilets hinzufügen und dünsten, bis sie zerfallen.

Einen Esslöffel frisch gehackte Petersilie und einen guten Schuss Rotweinessig hinzufügen, pfeffern und vorsichtig salzen, denn die Sardellenfilets sind schon salzig. Die dicken Bohnen in eine Schüssel geben, mit der Essig-Sardellen-Soße übergießen und mit weiterer Petersilie mischen. Das Ganze in der zugedeckten Schüssel etwa eine Stunde ziehen lassen. cf

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