Malteser Hilfsdienst: „Helfen macht glücklich“

Rund 200 Krefelder unterstützen den Malteser Hilfsdienst übers Jahr bei seinen vielfältigen Aufgaben — Karin Nitschke, Josef Wilms und Sven Lötters sind dabei.

Krefeld. Sie besuchen einsame alte Menschen und hören zu. Sie ermöglichen alleinstehenden Menschen, an einem gemeinschaftlichen Mittagessen teilzunehmen. Außerdem unterstützen sie die Feuerwehr in Notfällen wie zum Beispiel beim Großbrand bei Holz-Roeren im Jahr 2012. Kurz: Die rund 200 ehrenamtlichen Helfer sind für den Malteser Hilfsdienst unerlässlich.

Karin Nitschke ist eine von ihnen. Die Rentnerin ist Leiterin des rein ehrenamtlich besetzten Besuchs- und Begleitdienstes für einsame, alte und teils schwerkranke Menschen. Ihre elf ehrenamtlichen Helfer kümmern sich um 33 bedürftige Menschen zwischen 51 und 94 Jahren. Jeder Helfer kann sich seine Zeit selber einteilen.

Dann gehen sie mit den Menschen zum Beispiel in den Zoo, erledigen gemeinsam Einkäufe, spielen und lesen vor. Das Wichtigste sei es dabei, ein offenes Ohr zu haben, sagt Nitschke. „Der Pflegedienst bleibt meist nur eine halbe Stunde. Wir hören zu und schenken Zeit.“

Seit acht Jahren schenkt die Rentnerin auch teils schwerkranken Menschen ihre Zeit. Dazu gehören kleine Ausflüge oder ein gemütliches Kaffekränzchen am Rheinufer. „Helfen macht glücklich, denn es ist keine Einbahnstraße. Man kriegt auch viel Dank und Wärme von den Menschen zurück.“

Josef Wilms war schon 1957 beim Malteser Hilfsdienst tätig. Nach einer Pause ist er mittlerweile seit zehn Jahren wieder dabei. Heute hilft der 75-Jährige alten, einsamen Menschen Kontakte zu pflegen und neue Kontakte aufzubauen. Seit 2003 organisiert er das „Klosteressen“ zusammen mit den Franziskus-Schwestern am Jungfernweg. Bis zu 50 Leute nehmen an diesem Essen teil.

Josef Wilms kümmert sich dort gemeinsam mit fünf weiteren Helfern vor allem um die Logistik. „Wenn es sein muss, holen wir die Leute mit Behindertenfahrzeugen ab.“ Demenzkranke werden per Telefon an das einmal im Monat stattfindende Essen erinnert. Dieses besteht aus einem Drei-Gänge-Menü und ist für kleines Geld zu haben.

Das eigentliche Essen sei aber nur ein Bestandteil der Treffen, berichtet Wilms. Genauso wichtig sei die damit verbundene Pflege sozialer Kontakte. „Bei den Essen werden Geburtstage gefeiert und Freundschaften geschlossen“, sagt der 75-Jährige. Der soziale Kontakt sei wichtig, damit sich „seine Alten“ wohl fühlten.

Sven Lötters hat in der ehrenamtlichen Tätigkeit bei den Maltesern einen Ausgleich zum Alltag im Büro gefunden. Im Beruf sitzt er am Schreibtisch, bei den Maltesern ist er in den Einsatzfahrzeugen unterwegs. Der 28-Jährige ist der ehrenamtliche Leiter des Einsatzdienstes im „Blaulichtbereich“. Die Einsätze reichen von Fahrten im Sanitätsdienst bis zur Unterstützung der Feuerwehr bei Bränden oder Katastrophen wie dem Unglück bei der Loveparade in Duisburg. „Bei solchen Einsätzen fährt man ins Ungewisse und trifft auf zunächst unübersichtliche Situationen“, sagt Lötters.

Im „Blaulichtbereich“ können sich Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten einbringen. Je nach Einsatz werden Helfer mit Verständnis für Elektrotechnik oder Chemie gebraucht. Der Malteser-Hilfsdienst sieht für die Ehrenamtler außerdem eine regelmäßige professionelle Aus- und Weiterbildung vor.

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