Ladies’ Day im Stadtwald

Trotz des eher frischen Wetters kamen am Sonntag zahlreiche Besucher zur Rennbahn. Die Damen waren gut behütet.

Krefeld. Es ist, als hätten die pferdesportbegeisterten Menschen der Region nur darauf gewartet, dass der erste Krefelder Renntag dieses Jahres endlich startet. Um 14 Uhr ist das schöne Gelände im Stadtwald bereits proppenvoll, es knistert vor Spannung. Die Leute haben die Rennzeitung in der Hand und warten auf das Hauptrennen, das Doktor-Busch-Memorial. Andere genießen mit Familie, Kind und Hund die frische Luft. Und dann sind da noch die Damen, die am Ladies’ Day gut behütet daher schreiten.

Die Hingucker an diesem Sonntag sind nicht nur die Rennen, sondern auch die zehn Frauen, die den Junggesellinnen-Abschied ihrer Freundin Eva Telmet feiern. Auf bunten Wolldecken haben sie es sich mit Rosen, Sekt, Sandwiches und Plätzchen auf dem Rasen in der Nähe des Rennovals gemütlich gemacht. „Wir haben den Tag schon englisch begonnen, mit Muffins und Scones“, erzählt die lustige Gesellschaft. Die Trauzeuginnen Anne Wiedeking und Susi Henrichs haben dann die Aufgabe, alle nach Hause zu fahren.

„Ich habe mir den Abschied auf der Rennbahn gewünscht“, erzählt die Braut. „Ich wette auch gerne und setze immer auf die Pferde mit den schönsten Namen.“ Die zehn Frauen werden auch an der Hut-Prämierung teilnehmen. „Das ist doch klar.“ Sie fiebern bei jedem Wettbewerb an diesem Tag mit.

Fußball-Trainer Friedhelm Funkel freut sich, dass es nach dem ausgefallenen Renntag im März wieder losgeht. Er wohnt in Krefeld und ist mit seiner Lebensgefährtin Anja Stapel immer da, wo die Rennen sind. „Wir besuchen auch Köln, Düsseldorf und das Derby in Hamburg.“ Interessant sei das Busch-Memorial, weil die Pferde zum ersten Mal draußen seien und ihre Form überprüft werde. „Wir setzen auch ein bisschen, Spannung muss sein.“ Funkel wartet besonders auf das Hauptrennen, weil dort Fußball-Kollege Klaus Allofs‘ „Wake Forest“ startet. „Er hat 2012 in zwei Rennen insgesamt 103 000 Euro Siegprämie erzielt.“

Bei einer Limo steht Jockey Miguel Lopez aus der Schweiz am Bierpilz und wartet auf den Start. „Ich bin im zweiten Rennen dran, auf ,Seewolf‘. Mir gefällt die Krefelder Rennbahn sehr gut. Das ganze Ambiente und die Stände sind schön.“ Das finden auch die Besucher, die an den Tischen sitzen, über die Kieswege flanieren oder sich an Pommes, Würstchen und Lakritze laben.

An einem Stand bietet Kirsten Geissel kunstvolle Kopfbedeckungen an. Sarah Krins probiert einen klassisch-eleganten Traum aus Stroh. Er ist groß, schilffarben, mit schlichtem Ripsband versehen. Die modebewusste Frau verrät: „Ich finde immer etwas und habe schon so viele Hüte.“ Zurzeit seien Panama-Hüte, weiß mit schwarzem Band, schlicht und ergreifend, im Trend, erläutert Geissel.

Mit ihren Strohhüten wollen Gabriele Kowing und Gisela Walsdorf aus St. Tönis die Sonne locken und das Wettglück testen. „Wir haben uns in der WZ informiert, damit wir wissen, was passiert“, erzählen die Frauen lachend und halten die Zeitung in die Höhe.

An diesem besonderen Renntag sind auch Heinz und Inge Scheuss und Christian und Inge Sternberg im Stadtwald unterwegs. Das hoch dotierte Busch-Memorial wollen sie sich nicht entgehen lassen und mit einem kleinen Wetteinsatz möglichst auf das richtige Pferd setzen.

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