Kultur ist kein Luxus — sie ist unverzichtbar

In der Fabrik Heeder geht es um die Bedeutung der Kreativwirtschaft für Krefeld.

Krefeld. Die Frage, wie kreativ Krefeld ist, ließ sich bei der ersten Fachtagung von Wirtschaftsförderung und Kulturbüro in der Fabrik Heeder schnell beantworten. Alle Diskussions-Teilnehmer waren sich einig, dass Krefeld über eine lebendige Kunstszene verfügt.

Christiane Lange, Urenkelin des Haus-Lange-Architekten, beleuchtete ein sehr frühes industriell-kulturelles Netzwerk aus der Zeit der Seidenbarone. Christian Boros, Cluster-Manager von Creativ-NRW, benennt den überraschend hohen Umsatz von 37 Milliarden Euro, den 200 000 Menschen in 50 000 Unternehmen der Kreativwirtschaft in NRW jährlich erzielen. Das seien zumeist kleine Unternehmen, in denen Maler, Musiker, Designer und Texter tätig sind.

Interessant war auch Boros’ Ansatz, Kultur sei kein Luxus, sondern für die Wirtschaft unverzichtbar. Erfolgreiche Unternehmer müssten schließlich auch schöpferisch tätig sein.

Dass die Hochschule Niederrhein mit ihrem Fachbereich Design bereits gut im kreativen Bereich verankert ist, zeigte Professor Nicolas Beucker auf. Eine Diskrepanz besteht vielfach darin, dass Unternehmen zu sehr profitorientiert sind, Künstler hingegen oft zum reinen Selbstzweck arbeiten, so Beucker.

Die Workshops am zweiten Veranstaltungstag brachten konkrete Vorschläge, um das Zusammenspiel zwischen Kunst, Wirtschaft und Politik zu fördern, etwa durch ein Kulturportal oder ein Gebäude als Treffpunkt für Aktivitäten. Vereinbart wurden regelmäßige Treffen, damit der erste Anstoß nicht verpufft.

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