Krefelder Samstag: Frühlingserwachen mit den Niederlanden

Die Besucher sind begeistert, die Handwerker üben Kritik am Konzept.

Krefelder Samstag: Frühlingserwachen mit den Niederlanden
Foto: A. Bischof

Krefeld. Das Frühlingserwachen hat auch Petrus in seinem Terminkalender. Er schenkt der Werbegemeinschaft für ihren ersten Krefelder Samstag 2014 traumhaftes Wetter. Vielleicht ist es aber auch schon zu schön, denn der Andrang beim „Frühlingserwachen mit den Niederlanden“ könnte größer sein.

Für die Gastronomen mit Sitzplätzen in der Sonne ist es auf alle Fälle ein guter Tag: Hier scheint es kaum freie Plätze zu geben. Ruhig ist es dagegen um 16 Uhr im Schwanenmarkt an den Ständen der niederländischen Handwerkergruppe „Den Olden Tied“. Für das Strohflechten, Senfmachen oder Spitzenklöppeln interessiert sich da niemand. Johannes Rouwhorst, Bauer im Ruhestand steht hinter seinem Butterfass und hat Zeit für ein Schwätzchen. Ein Ehepaar, das früher in Krefeld gelebt hat, ist extra aus Düsseldorf gekommen: „Das Wetter passt und es gefällt uns sehr gut! Das dürften sie öfters machen“. Sie haben schon beim Kerzenziehen zugeschaut und Honigcreme gekauft. Von der Buttermilch des Bauern aus Winterswijk sind sie begeistert. Als würde man die Produkte von Rouwhorst schon kennen, kommen immer wieder Passanten zielstrebig an seinen Stand und kaufen vor allem seine Butter. Für die Handwerkskunst der Spitzenklöpplerin Hermin Molenveld gibt es gerade wenig Nachfrage. Von der feinen Arbeit, die locker 20 Stunden für ein Deckchen erfordert, will jetzt keiner etwas wissen. „Schade, dass man die Gruppe aufgeteilt hat“, meint sie, „manche sitzen ganz alleine“.

Mitten im Lauf der Hochstraße stehen Schülerinnen des Ricarda-Huch-Gymnasiums, die sich für das Lernen der niederländischen Sprache entschieden haben. Annika Borrmann (15 Jahre) hat damit begonnen, weil sie eventuell in den Niederlanden Physiotherapie studieren möchte: „Das soll da besonders gut sein“. Für Kyra Schlöter (15 Jahre) und Catarina do Carmo (16 Jahre) sind es die Nähe zu dem Land und auch ganz praktisch die besseren Sprachkenntnisse für das Einkaufen dort, die sie motivieren.

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