Krankenpfleger geht für ein Jahr nach Bolivien

Der Krankenpfleger Martin Kannengießer arbeitet an einem Gesundheitszentrum in der Hauptstadt Sucre.

Krankenpfleger geht für ein Jahr nach Bolivien
Foto: privat

Krefeld. Titicacasee, Lamas und Inkas — drei Dinge, mit denen sich Martin Kannengießer ab der nächsten Woche intensiver beschäftigen wird. Und mit dem Psicopedagògico San Juan de Dios. Für ein Jahr lang wird der Gesundheits- und Krankenpfleger seinen Arbeitsplatz in der Neurologischen Frührehabilitation am Alexianer Krefeld aufgeben, um an einem Gesundheitszentrum in der bolivianischen Hauptstadt Sucre zu arbeiten. „Ich werde an dem ,Entwicklungspolitischen Freiwilligendienst’ teilnehmen“, sagt der 27-Jährige.

Das Programm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und richtet sich an junge Menschen im Alter von 18 bis 28 Jahren.

Das Psicopedagògico San Juan de Dios ist eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren. In dieser Einrichtung werden auch schwerst mehrfach körperlich und geistig behinderte Kinder behandelt, außerdem gibt es auf dem Gelände eine Pediatrie, Werkstätten und Kinderbetreuungseinrichtung.

Die Kosten werden zu 75 Prozent vom BMZ übernommen, die restlichen 25 Prozent sollen über einen Spenden-Förderkreis zusammengetragen werden. Das sind für ein Jahr immerhin noch 2100 Euro.

Neben der Freistellung von Martin Kannengießer vom Dienst spendet das Alexianer Krefeld 50 Prozent des noch zu finanzierenden Betrages. Der Rest muss über weitere Spenden finanziert werden. Nur so kann der Aufenthalt vor Ort finanziert werden, der sich aus Seminarkosten, Flugkosten, Versicherungspaket, Verpflegung und Unterbringung in einer Gastfamilie sowie einem monatlichen Taschengeld von 100 Euro zusammensetzt.

Es ist sichergestellt, dass Spenden für die Partnerprojekte auch richtig eingesetzt werden. „Ich arbeite vor Ort für das Bolivianische Kinderhilfswerk. Der Verein arbeitet überwiegend ehrenamtlich, so dass die Verwaltungskosten bei unter fünf Prozent liegen“, erklärt Martin Kannengießer.

Wenn neben seinem neuen Aufgabengebiet und dem Kennenlernen von Land und Leute noch Zeit bleibt, wird sich der 27-Jährige in Bolivien einem eher sportlichen Hobby widmen. Der gebürtige Walbecker ist Mitglied beim FC Bayern München.

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