„Kopf hoch“, aber niemals ohne schützenden Helm

Die Macher Kresch-Schauspiel ziehen ein Zwischenfazit.

„Kopf hoch“, aber niemals ohne schützenden Helm
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Harte Sounds, schnelle Videosequenzen und ganz viele Fahrräder. Einige hängen sogar von der Decke des Kresch-Theaters und bilden die Kulisse für die beiden Schauspieler Laura Thomas (28) und Elias Ordelmans (25). „Kopf hoch“ heißt das Stück für junge Fahrradfahrer, das seit April vergangenen Jahres in der Fabrik Heeder läuft.

In einer Art Zwischenbilanz stellen Regisseur Helmut Wenderoth und Michael Hülsmann von der Verkehrssicherheitsinitiative Fairkehr das Stück vor. Bereits vor fünf Jahren entstand aus dieser Zusammenarbeit das Kresch-Schauspiel „Unfall. Einer fehlt“. Während darin der tödliche Unfall eines jungen Menschen und die Betroffenheit aller Beteiligten seziert wurde, taucht im aktuellen Stück von René Linke der tödlich verunglückte Mountainbiker Tom nur indirekt auf. Er hat sich nach einem Sturz das Genick gebrochen.

Indirekt spielt er jedoch eine zentrale Rolle im turbulenten und doch zärtlichen Liebesgeplänkel von zwei Heranwachsenden Jugendlichen. Auf ganz andere Art, „vor allem ohne Zeigefinger“ (Wenderoth) soll jungen Leuten nahe gebracht werden, dass Radfahren ohne Helm ganz und gar uncool ist. Biker-Sprüche wie „wer später bremst, ist länger schnell“ werden konterkariert von Biker Steph, der behelmt rasante Runden auf der Bühne dreht.

Das Mädchen Robin stellt Toms Mahnung in den Raum: „Nie im Dunkeln, nie im Regen, nie ohne Helm.“ Wobei die beiden Akteure den Helm auf dem Fahrrad eher beiläufig und nicht demonstrativ behandeln.

„Die coolen Jungs mit dem Helm — die Botschaft kommt an“, erzählt Elias aus seinen Erfahrungen in der pädagogischen Workshop-Nachbereitung der 45-minütigen Vorstellung vor Schülern ab der fünften Klasse.

Am Rande des Treffens bestätigt Michael Hülsmann, dass Fairkehr, eine Initiative von Stadt, Polizei und Verkehrswacht, auch für das vergangene Jahr eine positive Bilanz der Unfallzahlen der verunglückten Kinder vorlegen könne. „Es wird eines der besten Ergebnisse bisher.“ 2012 verunglückten in Krefeld 87 Kinder im Straßenverkehr, 1999 waren es noch 185.

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