Kleine Forscher füllen die "Affenlasagne"

Kinder haben Tierexpertin Christine Peter bei der Arbeit geholfen - zur Freude der Schimpansen.

Kleine Forscher füllen die "Affenlasagne"
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der Duft von Äpfeln und Bananen erfüllt den kleinen Bauwagen. Auf dem Tisch sind Rosinen, Müsli, Gemüsestückchen und Holzwolle verstreut. Eifrig stecken 14 kleine Hände die Rosinen geschickt in große Tannenzapfen: „Das ist für Stachelschwein Simone. So bekommt sie die Rosinen schwerer raus und ist beschäftigt“, erklärt der zehnjährige Pascal, während er eine weitere Leckerei in den Zapfen steckt.

Beim Forschertag in der Abteilung „Tierbeschäftigung“ im Krefelder Zoo haben am Samstag sieben kleine Forscher die Möglichkeit gehabt Christine Peter, Deutschlands einzige Fachfrau für Tierbeschäftigung, beim Basteln von Beschäftigungsmaterial für die Zootiere zu unterstützen. „Mit der Aktion wollen wir, dass die Kinder den Zoo intensiver erleben“, sagt die Expertin.

Die Kinder haben riesigen Spaß beim Basteln und sind ganz konzentriert, als sie Bonbons für die Affen basteln. Vorsichtig umwickelt Jan Müsli und Obst in Papier und dreht es zu einem Bonbon. „Wir haben schon die Paviane und Weißkopfsakis mit Mehlwürmern gefüttert“, erzählt er stolz. Selbst vor den lebenden Holzwürmern haben die Kinder keine Scheu: „Das hat doch nur ein bisschen gekitzelt“, sagt Jan.

Während fleißig gebastelt wird, erklärt Peter den Kindern, warum Tierbeschäftigung so wichtig ist. Denn in freier Wildbahn werden die Sinne der Tiere durch eine Vielzahl von Umweltreizen laufend neu gefordert, was selbst in einem gut strukturierten Zoogehege nur bedingt möglich ist. Da das Basteln von Beschäftigungsmöglichkeiten sehr zeitaufwendig ist, lädt der Zoo regelmäßig Erwachsene und Kinder ein, der Fachfrau zu helfen.

Am Samstag wird sie von den sieben kleinen Tierliebhabern unterstützt, die schon einiges dazu gelernt haben: „Wir mussten den Pavianchef mit einem großen Futterball ablenken, damit er beschäftigt ist und den anderen nichts wegfrisst“, erzählt Juli. Dann wird schon das nächste Spielzeug gebastelt: Die „Affenlasagne“ besteht aus einem Ball, der abwechselnd mit Holzwolle, Obst und Gemüse gefüllt wird. Die Kinder haben großen Spaß daran, die Bälle zu stopfen.

Nachdem alle Utensilien fertiggestellt sind, geht es zum Affenhaus, wo die kleinen Bastler zuschauen können, wie die Beschäftigungsmaterialien unter den Affen verteilt werden. Besonders die Schimpansen machen einen großen Lärm, als sie Christine Peter erblicken. Doch dann sind auch schon schnell die spannenden neuen Köstlichkeiten viel interessanter.

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