Klauen und sabotieren - die App "Diebe im Dunkeln"

Lukas Mai und Florian Neuber haben für ihre Bachelorarbeit im Fachbereich Design an der Hochschule Niederrhein ein digitales Brettspiel entwickelt: „Diebe im Dunkeln“.

Klauen und sabotieren - die App "Diebe im Dunkeln"
Foto: nn

Krefeld. Kompetente Diebe sind sie beide — die Artistin und der Hacker. Ihre Fähigkeiten aber sind unterschiedlich gelagert. Der Hacker, geübt im Knacken von Regierungsrechnern, ist gut darin, Sicherheitssysteme auszuschalten. Die Artistin hingegen kann ihr Können als Seiltänzerin dazu nutzen, Fassaden zu erklimmen.

Die Artistin und der Hacker sind zwei von zehn Charakteren bei „Diebe im Dunkeln“. Diese App haben Lukas Mai und Florian Neuber im Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein für ihre Bachelorarbeit entworfen. Das Besondere an „Diebe im Dunkeln“ ist das Konzept, auf dem es beruht — es handelt sich um ein digitales Brettspiel. Lukas Mai: „Inspiriert ist es vom Analogen, aber umgesetzt in digitaler Form.“ Der Gedanke dabei sei gewesen, das kommunikative Element von Gesellschaftsspielen mit den technischen Möglichkeiten von Apps zu kombinieren: „Opa und Enkel können das also zusammen am Tablet spielen.“

Wobei „gegeneinander spielen“ die treffendere Formulierung wäre. Die Spieler sind nämlich dazu angehalten, sich gegenseitig zu sabotieren. Vor allem deshalb, weil sie alle dieselbe Mission haben: Kunstwerke aus einem Museum klauen.

Dafür müssen sie unter anderem Wachleute überlisten — die standardmäßig allerdings schlafen. Eine Sabotageaktion kann also darin bestehen, Wachleute zu wecken, damit sie einen konkurrierenden Dieb erwischen können. Zusätzlich erschwert wird der Job der Diebe durch die Dunkelheit. Normalerweise ist nämlich nur die Fläche um den gerade aktiven Spieler erleuchtet. Die Mitspieler müssen also aufmerksam zuschauen, um sich dann bei ihren eigenen Aktionen besser orientieren zu können.

Nicht nur das Konzept, das Szenario, die Charaktere und die Regeln von „Diebe im Dunkeln“ haben Lukas Mai und Florian Neuber entwickelt, auch die Grafik haben sie entworfen. Programmiert ist das Spiel aber noch nicht — dafür suchen die beiden gerade einen Publisher, der die App produziert und veröffentlicht. Lukas Mai: „Am liebsten sowohl bei Android als auch bei Apple.“

Professor Thorsten Kraus hofft, dass ihnen das gelingen wird: „Das ist nicht so einfach, da braucht man Stehvermögen. Aber ich glaube, wenn sie es schaffen, wird die App auch erfolgreich sein.“ Kraus jedenfalls, der die Bachelorarbeit zusammen mit Professor Richard Jung betreute, würde die App herunterladen: „Ich finde das Spiel super!“

Seine Begeisterung spiegelt sich auch in der Note wider, die Lukas Mai und Florian Neuber für ihre Bachelorarbeit bekamen — 1,0.

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