Klassenzimmer ist die Bühne

Neue Angebote der Theaterpädagogen für Schulklassen. Diesmal geht es um Sophie Scholl.

Klassenzimmer ist die Bühne
Foto: dpa

Krefeld. Bei der Gestaltung des Spielplans haben die Verantwortlichen des Theaters Krefeld Mönchengladbach immer mit auf dem Schirm, dass Produktionen auch für Kinder und Jugendliche geeignet sind. Entweder sind es die Themen, die sich hinter den Aufführungen verbergen oder es sind — im Fall des Musiktheaters — Komponisten, die junge Leute und deren Klangempfinden ganz besonders ansprechen.

Dabei gilt es für die beiden Theaterpädagogen Silvia Behnke und Dirk Wiefel Überzeugungsarbeit zunächst bei Lehrern, dann bei Schülern zu leisten. Manche Aufführungen finden fast automatisch größeres Interesse, wie zum Beispiel das Schauspiel „Der Besuch der alten Dame“.

Wenn diese Lektüre in der 9. Klasse im Fach Deutsch ansteht, können das Stück und die Themen Macht, Moral, Verführbarkeit des Menschen durch Geld anschaulicher werden, als es nur die Diskussion in der Unterrichtsstunde erlaubt. Während eines Inszenierungsworkshop wird das Klassenzimmer zur Bühne.

Doch nicht nur für den Deutschunterricht, auch für den Geschichtsunterricht kann es sich anbieten, das mobile Theaterprojekt dieser Spielzeit, eine Sophie-Scholl-Lesung, zu nutzen.

Zwei junge Ensemblemitglieder lassen den Briefwechsel zwischen Sophie Scholl und Fritz Hartnagel lebendig werden. Als Komplettpaket bieten die Theaterpädagogen eine kurze Vorbereitung für die Schülerinnen und Schüler, die Lesung von rund einer Stunde und anschließend einer weiteren halben Stunde Nachbereitung.

Nicht nur Zuhören und Diskutieren, sondern auch Mitmachen in einer Produktion ist angesagt. Für die siebten und achten Klassen beginnt im November eine Inszenierungsklasse zu „Das Geheimnis des Edwin Drood“ von Charles Dickens. Hier können die Jugendlichen auch noch inhaltlich kreativ werden, denn Dickens konnte diesen Kriminalroman nicht zu Ende schreiben. Die entscheidende Frage „Wer ist der Mörder?“ ist noch immer offen, beziehungsweise beantworten die Schüler in dem Projekt, das nun im November beginnt. Bei der Premiere am 15. März 2015 im Glasfoyer des Theaters wird ihr Ende des Stückes dem Publikum gezeigt.

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