Kinder gehen auf Musik-Safari

Mit dem Musikmobil fährt die Musikschule ab sofort Krefelder Grundschulen an.

Krefeld. Geige statt Gameboy - so könnte man das neue Angebot der Musikschule bezeichnen. Mit einem knallroten ehemaligen Feuerwehrauto, dem Musikmobil, fährt die Musikschule Krefelder Grundschulen an. In den kommenden drei Jahren sollen so an jeweils zehn Schulen etwa 300 Schüler pro Schuljahr mit elementarem Musikunterricht erreicht werden.

Am Montag machte das Musikmobil Station an der Buchenstraße. Die dortige Grundschule ist eine von momentan vier, die sich in diesem Schulhalbjahr an dem Projekt beteiligen.

"Uns ist wichtig, eine Klientel zu erreichen, in der es Eltern aus den verschiedensten Gründen nicht möglich ist, ihre Kinder zur Musikschule zu schicken", sagte der Leiter der Einrichtung, Ralph Schürmanns, bei der Präsentation des Musikmobils.

Gerade in kritischen Stadtteilen sei die Akzeptanz solcher Angebote nur schwer einzuschätzen. "Aber die Nachfrage ist wirklich riesig - wir haben einen gigantischen Bedarf, der kaum zu bewältigen ist." Das liege zu einem großen Teil an der großen Kooperationsbereitschaft der Krefelder Grundschulen. Schürmanns: "Wir haben hier wirklich sehr engagierte Schulleitungen und Pädagogen, die das Projekt mittragen."

Mitgetragen wird das Musikmobil aber auch von der Krefelder Bürgerstiftung und von der Sparkassenstiftung. Die Bürgerstiftung hat das feuerrote Musikmobil angeschafft, und "wir den großen Rest", sagt Lothar Birnbrich, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung, sprich: Instrumente und Pädagogik. Denn neben jeweils einem Lehrer der entsprechenden Schule ist auch immer Thorsten Drees von der Musikschule als Projektleiter mit vor Ort.

Schwerpunkt des Musikmobil-Unterrichts ist der Umgang mit der eigenen Stimme und mit verschiedenen Instrumenten, aus denen heraus die Kinder ihre Interessen entdecken sollen. Anhand der drei Leitsätze "Entdecke deine Stimme", "Entdecke die Musik in dir" und "Entdecke Instrumente" unternehmen die Kinder eine Entdeckungsreise in die Welt der Musik, machen quais eine "Musik-Safari", wie es in dem Programm heißt. Am Ende eines jeden Schulhalbjahrs soll das Ziel eine Aufführung der erarbeiteten Musikstücke sein.

Das inhaltliche Konzept des Musikmobils wurde in Zusammenarbeit mit Professor Wolfgang Rüdiger von der Robert Schumann Musikhochschule Düsseldorf erarbeitet. Das sieht vor, Grundschulen ein Paket von 15 bis 18 Unterrichtseinheiten von 45 bis 90 Minuten im Halbjahr anzubieten. Dabei können 25bis 30 Kinder aufgenommen werden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf praktischem Musizieren. Neben der integrativen Wirkung gemeinsamen Musizierens sollen Lernverhalten und Sozialkompetenz der Kinder entscheidend gestärkt werden. Musikschulleiter Ralph Schürmanns: "Natürlich wird kein Schüler vom Musikunterricht ein besserer Mathematiker. Aber Disziplin, Konzentrationsfähigkeit und Sozialverhalten werden signifikant verbessert."

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