Wir Krefelder : Joachim Froebe: Morgens Klassik, abends Karneval
Joachim Froebe lebt in einem musikalischen Spannungsfeld. Er ist Gitarrenlehrer und privat gerne im Jazzkeller — in seiner sechsten Session spielt er nun aber auch Stimmungslieder.
Krefeld. Für die Musik hat Joachim Froebe nicht nur beinahe das Abitur seiner jüngeren Schwester riskiert, sondern auch gewissermaßen unter Strom gestanden. Als er mit 15 Jahren die Gitarre seiner älteren Schwester erbte, die das Instrument nicht mehr spielten wollte, machte er nichts anderes mehr. Er spielte so viel, dass für Abi-Prüfungen lernen fast unmöglich war. Als er dann noch eine E-Gitarre auf dem Sperrmüll fand, war es um ihn geschehen. „Ich wollte sein wie Jimmi Hendrix“, sagt der Bockumer. Dazu musste er damals allerdings mit einem Kabel im Mund spielen, um das Instrument zu erden.
So sieht Leidenschaft für die Musik aus. Und sie hat sich in seinem Leben nie gelegt. Nachdem er sich drei Jahre lang selbst das Gitarrespielen beibrachte und dachte er habe dabei musikalisch „tolle Erfindungen gemacht, die es dann aber leider schon gab“, sollten ihm dann doch endlich Profis helfen. Er nahm viele Jahre Unterricht. Erst in der Hülser Musikschule, dann bei Rhythm Matters am Grünen Dyk.
30 Jahre später ist er selbst Gitarrenlehrer und auch sonst leidenschaftlicher Musiker. Sein Wohnzimmer ist ein Spiegel dieser Begeisterung. Klavier, Cello, Flöten, Sansula, Trommeln und selbstverständlich Gitarren sind hier zu finden — auch sehr zur Freude seiner beiden Kinder (drei Monate und zwei Jahre alt).