Hundeschau: Die stillen Riesen im Vergleich

Sogar aus Kanada kamen Hunde der eher seltenen Rasse Eurasier zu einer Schau nach Krefeld.

Krefeld. Camelot vom Nebelmond ist der wahre Champion, und das weiß er auch. Im Vorführ-Ring an der Drügstraße hat der Eurasier-Rüde keinen Konkurrenten, er startet als einziger, weil er sowieso gewinnt. Auch außerhalb signalisiert der Draufgänger den Geschlechtsgenossen: "Ich bin besser." Eigentlich sind Eurasier ruhig. "Sie bellen nur, wenn es notwendig ist", sagt Thomas Post, bei der "Kynologischen Zuchtgemeinschaft Eurasier" (KZG) zuständig für Pressearbeit. Dies scheint für Camelot jetzt der Fall zu sein. Ein anderer Rüde naht.

Auf der großen Wiese des Mitgliedsvereins (MV) Wallenberg trafen sich am Wochenende 67 der gut aussehenden Rassehunde samt Herrchen und Frauchen zur Ausstellung. Sie kamen aus ganz Deutschland, Schweden, Holland und Kanada. Es galt die besten zu bestimmen.

Lautfreudig sind sie wirklich nicht. Es ist ziemlich ruhig, die Stimmung gelassen, obwohl ein großer Tisch gedeckt ist mit vielen begehrten goldig glänzenden Pokalen. Post: "Diese Ausstellung auf dem schönen, abseits gelegenen Gelände hat schon Tradition." Er weiß: "Natürlich besitzt jeder den schönsten Hund." Und wirklich. Einer ist hübscher und flauschiger als der andere. Die Richter sind da anderer Meinung. Sie achten auf die Gesundheit der Hunde und darauf, wie Kopf, Hals, Vorder- und Hinterhand ausgebildet sind. "Halbwüchsige mit gestandenen Männern zu vergleichen, zählt natürlich nicht." Deshalb gibt es rund 15verschiedene Klassen um den Deutschen Titel, von den Welpen über die Champions bis zu den Veteranen. Rüden und Hündinnen werden auch getrennt begutachtet.

Die Tiere sind mit Aufmerksamkeit bei der Sache. Laufen freudig neben Herrchen und Frauchen einher. Leckerchen gibt es-im Ring jedenfalls-nicht. Und nach dem Blick aufs Wohlergehen des Tieres bangen die Halter: "Läuft er elegant, steht er gut oder hat Pippin von der Drachenweide heute keine Lust..." Fotoapparate gibt es ebenso viele wie Hundeleinen.

Beate Jurczyk und ihre Hündin Dera sind aus Hamburg angereist und betrachten das Treiben gelassen von außen. Sie haben es sich auf der Wiese bequem gemacht. Dera startet nicht. "Sie hat schon so oft gewonnen", meint die Halterin und schwärmt von ihrem Hund. "Sie ist toll, unser Familienmitglied. Ich gehe mit ihr immer an der Elbe spazieren."

KZG-Vorsitzender Walter Vorbeck möchte seine Berta-die eigentlich Berta von der Windheimer Insel heißt-am liebsten klonen. "Ich mag ihren Charakter und ihre Familienfreundlichkeit. Sie macht alles mit. Die Rasse überhaupt gefällt mir, mit ihren wölfischen Zügen, dem Fell, das dem Polarhund ähnlich ist, und zwei weiteren großen Vorteilen: Eurasier riechen bei Regen nicht und sind selbstreinigend."

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