Herbst Pitt: Rappelvoll zum 150. Jubiläum

In der Traditionsgaststätte an der Marktstraße feierten die Gäste mit den Pappköpp und der Schmackes Brass Band.

Krefeld. Aufbruch und Neuanfang bei Herbst Pitt an der Marktstraße: Nach dem wechselvollen Auf und Ab in den vergangenen zehn Jahren ist es am Samstag wieder rappelvoll. Das 150-jährige Bestehen der Brauhaus-Gaststätte wird gefeiert. Zehn Euro Eintritt waren kein Problem. Im Gegenteil. „Wir haben die Gästezahl auf rund 150 begrenzt“, sagt Sandra Dubovi, die die Gäste mit Handschlag empfängt. „Die Karten waren ganz schnell weg.“

Gegründet wurde der Gastronomiebetrieb von Johann Josef Herbst am 22. Oktober 1862. Aber es ist nicht das einzige Jubiläum an diesem Abend. Schon 1937, also vor 75 Jahren, feierte Herbst Pitt nach umfangreichen Renovierungsarbeiten eine Neueröffnung.

Ralf Kochann (65) ist der Regisseur der Krieewelsche Pappköpp, neben der Schmackes Brass Band an diesem Abend die Unterhaltungskracher: „Wir haben mit unserem Marionettentheater ja hier und im Jazzkeller vor über 30 Jahren unsere ersten Schritte gemacht. Viktor Furth hat uns entdeckt und gefördert.“ Ihre Gage dieses Abends, so verrät Kochann, geht an die Krefelder Familienhilfe. An deren Vorsitzenden Günter Baier wird die Spende an einem Abend an selber Stelle in einer Martinstüte überreicht werden.

Grünkohl mit Mettwurst verspeist Rolf Jochems-Laubenstein (55). Er freut sich darüber, dass die Traditionsgaststätte jetzt vom Inhaber Georg Mäurers geführt wird. „Ich hoffe, dass das lange so bleibt und nicht wieder lange Leerstände entstehen.“

Marianne Kuck war schon als junge Frau vor über 40 Jahren Gast bei Herbst Pitt. Die 68-Jährige erinnert sich gerne an Geburtstagsfeiern und andere Geselligkeiten. „Es war immer schön hier. Immer mit vielen Freunden, gutem Essen und Trinken verbunden.“ Ingrid Niessen ist angetan von der gediegenen Umgebung, dem Mobiliar, von den ungezwungenen und schnellen Kontakten, die man hier knüpfen könne. Und, so die 65 Jahre alte Frau: „Man kann hier auch als Frau alleine hinkommen, ohne schief angemacht zu werden.“

Jochem Niessen (53) war ebenfalls schon in den 70er Jahren Gast bei Familie Furth. Auch ihm liegt die Tradition des Hauses am Herzen. „Das ist doch ein ganz wichtiges Stück Heimat, ein Stück Krefeld.“ Das Sahnehäubchen darauf seien die Urkrefelder Gruppen Pappköpp und Schmackes Brass, auf die er sich besonders freue. Auf den Heimweg werde er sich wohl „erst mit dem Zapfenstreich“ machen.

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