Hans Liberg im Seidenweberhaus: Der muntere Melodien-Mixer
Der Niederländer Hans Liberg wirbelt die Musikgeschichte lustig durcheinander.
Krefeld. Tausende verschiedene Melodien müssen Hans Liberg durch den Kopf schwirren. Im Seidenweberhaus hämmert er mal wie ein Wahnsinniger auf die Tasten seines Flügels ein, mal streicht er zart darüber. Kein Musikstil ist ihm fremd, kein Komponist unbekannt. Er vereint gern verschiedene Stücke und Stile zu völlig neuen Liedern, oft auch mit selbst erdachtem Text.
Der Niederländer, der am Sonntag in Krefeld zu Gast war, fordert die Zuschauer auf zu raten, um welches Lied es sich handelt. Einfach ist das nicht: Liberg erschwert es immer wieder, indem er ein Werk der Klassik jazzig spielt oder umgekehrt. Musik in Moll erklingt in Dur oder andersherum. Libergs Möglichkeiten sind schier unbegrenzt.
Wenn er dazu den falschen Text singt, sei das „bitonal“, nicht etwa daneben: Die Musik sei richtig, der Text auch, nur passen sie nicht zusammen. Liberg kann sich eh keine Texte merken, und so nimmt er eigene, wo sein Gedächtnis ihn im Stich lässt. Kein Wunder, bei den vielen Noten, die in seinem Kopf sind.