Gorbis Paten im Seniorenheim

Vier bekannte Wahl- Krefelder erzählten in der Kursana Residenz aus ihrem Leben.

Krefeld. Krefelder, die aktiv das Stadtleben mitgestalten, waren am Mittwochabend zur 4. Talk-Show in die Kursana Residenz eingeladen. Sehr zur Erheiterung und Erbauung der Bewohner. Etwa 70 ältere Herrschaften waren gekommen, um sich von dem gut vorbereiteten Moderator Ulrich Pudelko die Talk-Gäste vorstellen zu lassen. Es sind fast alles Krefelder aus Überzeugung, nämlich Zugereiste.

Zunächst Regionalkantor Andreas Cavelius, seit 22 Jahren hier, aus dem Saarland. Dann Bratwurst Paule, bürgerlich Michael Paschke, aus Bremen, seit seinem 14. Lebensjahr in Krefeld. Weiter Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen, Sauerländer, seit fast 20 Jahren in Krefeld. Ihm zur Seite Petra Schwinn, Öffentlichkeitsarbeit Zoo. Die jüngste in der Runde und die einzige, die in Krefeld geboren ist. Und schließlich Karin Mast, Sängerin, aufgewachsen in Düsseldorf. Diese sechs wurden nun zu ihrer Arbeit befragt.

Allen gemeinsam ist, dass sie mit ihrem Tun in der Öffentlichkeit stehen, Lob direkt ernten können. Andreas Cavelius sprach von seinen vielfältigen Aufgaben als Kantor und über die neue Orgel, die vor zwei Jahren eingeweiht werden konnte. Er dankte vor allem dem Förderverein, der allein die 700 000 Euro aufbrachte. Zur Dio-Spitze orakelte er: "Es wird nicht mehr so lange dauern, bis die Spitze drauf ist, als dass sie weg ist..."

Bratwurst Paule erzählte aus einer Kindheit, in der so manches Mal entschieden werden musste, ob seine Mutter oder er eine Bratwurst essen konnten oder ob sie das Geld lieber in die Straßenbahnfahrt nach Hause investierten. Den guten Geschmack und Duft dieser Wurst - die dann mit einem kilometerlangen Marsch verbunden waren - möchte er heute seinen Kunden anbieten. Mitten auf der Hochstraße, ohne Marsch.

Zoodirektor Dreßen hatte einen ausgestopften Pinguin und ein Skelett mitgebracht, er berichtete anschaulich von seiner Arbeit und den Veränderungen durch die Privatisierung: Krefeld führt zwei Zuchtbücher, nämlich für die Kleinen Ameisenbären und die Baumkängurus. Zu den im Zoo lebenden sibirischen Wildgänsen meinte er: "Da müssen wir uns als Menschen anpassen und die Tiere leben lassen." Petra Schwinn hatte den Bewohnern der Residenz zwei Urkunden für Patenschaften mitgebracht: Gorbi, der Panda und Bernhard die Riesenschildkröte, werden jetzt aus der Hansastraße unterstützt.

Bernhard ist übrigens etwa 100 Jahre alt: "Er ist in seinen besten Jahren, wurde gerade Vater", schmunzelte Petra Schwinn.

Karin Mast schließlich erzählte von der Musik in ihrem Leben und sang zum Abschluss zwei wundervolle Lieder. "Summertime" und "Für mich solls rote Rosen regnen". Die Residenz-Bewohner genossen Geschichten und Musik. Ursula Lübbecke, eine Dame von 85 Jahren fasste zusammen: "Ich war mit Herrn Cavelius auf der Orgelempore, habe bei Herrn Paschke eine Wurst verzehrt, war mit Dr. Dreßen und Frau Schwinn bei Gorbi und habe schließlich die Lieder von Frau Mast gehört. Ein intensiver und interessanter Abend."

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