Geld fehlt Gnadenhof bittet um Hilfe für Sanierung

Der Innenhof braucht eine neue Oberfläche — am besten Pflastersteine, damit Tier und Menschen sicher über gehen können.

Krefeld. Wenn die Pferde ihre Köpfe aus ihren Boxen auf dem Gnadenhof stecken, blicken sie auf eine Steinwüste — lockere Brocken liegen auf dem Innenhof verstreut herum, der Boden ist uneben und an einer Wand stapeln sich losgelöste Teerreste. Ein Mitarbeiter mit einer Schubkarre wirft zwei in Richtung Wand, bevor er seinen Weg fortsetzen kann.

„Wir müssten dringend sanieren, aber dafür fehlt uns einfach das Geld“, sagt Annemarie Hendricks, die ihr Elternhaus 2000 in den Gnadenhof umwandelte und den Oppumer Verein für notleidende Pferde und Pony gründete.

Eigentlich müsse der Hof komplett gepflastert werden. Wegen der jahrzehnte langen Abnutzung durch Lkw und Traktoren ist die Oberfläche stark in Mitleidenschaft gezogen worden. „Mein Vater, der bereits vor 25 Jahren gestorben ist, hat früher die beschädigten Stellen mit Teer ausgebessert. Der löst sich jetzt nach und nach ab. Weder Mensch noch Tier kann vernünftig über den Hof laufen“, erklärt Annemarie Hendricks.

Der Gnadenhof an der Hauptstraße 366 ist „ausgebucht“, 50 Tiere, darunter auch Ponys und Esel, haben in den Stallungen eine Zuflucht gefunden. Jedes Einzelne wurden von seinem Vorbesitzern schlecht behandelt oder vom Veterinäramt gerettet und wird von den Tierliebhabern auf dem Gnadenhof aufgepäppelt. Finanziell wird der Verein vom Bund deutscher Tierfreunde unterstützt und ist auf Privatspenden angewiesen. „Bei der großen Zahl an Tieren bleibt nach Kosten für Medikamente, Hufschmied und Futter kaum noch etwas übrig“, so Hendricks.

Die insgesamt sechs Helfer reparieren schon so einiges selbst, „allerdings hat der Tag auch nur 24 Stunden und die Tiere wollen ja auch versorgt werden“, erzählt Hendricks von ihrem Arbeitstag. Vor kurzem wurde der Sand auf dem Bewegungsplatz erneuert, im nächsten Schritt müsste die Einzäunung neu gemacht werden. Aber auch dafür fehlt das Geld.

Die Pferde und Ponys verbringen nicht zwangsweise ihren Lebensabend auf dem Oppumer Gnadenhof, einige der Vierbeiner werden auch weitervermittelt. Dafür muss allerdings ein sogenannter Schutzvertrag unterzeichnet werden, der besagt, dass die Tiere gut behandelt werden müssen, nicht ohne Rücksprache weiterverkauft werden dürfen und im Zweifelsfall wieder auf den Gnadenhof zurückkommen.

„Damit wollen wir sicher stellen, dass es unseren Schützlingen bei ihren neuen Besitzern auch wirklich gut geht“, sagt die Krefelderin und ergänzt: „Wir sind kein Aldi für Pferde, bei dem man billige Waren kaufen kann.“ Denn die Pferde werden nicht verkauft, es wird lediglich um einen Obolus für die restlichen Pferde auf dem Hof gebeten.

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