Geismühle: Leise kreisen die Flügel

Die Mühle konnte am Pfingstmontag auch im Inneren besichtigt werden.

Krefeld. Langsam und majestätisch drehen sich die Flügel der alten Geismühle in Oppum. Schon von Weitem ist das Baudenkmal zu sehen. Bepackt mit Mehlsäcken, grasen vor der Mühle zwei Esel und begrüßen die neugierigen Besucher.

„Pfingstmontag ist traditionell der Deutsche Mühlentag, bei dem die Besucher das historische Bauwerk besichtigen können“, erklärt Franz-Josef von der Hocht, erster Vorsitzender des Mühlenbauvereins.

Eröffnet wurde der Mühlentag mit einem ökumenischen Gottesdienst: Wegen des Regens musste dieser allerdings in einem Zelt statt unter freiem Himmel stattfinden. „Wir haben mit viel mehr Besuchern gerechnet, aber das Wetter spielt leider nicht mit“, sagt von der Hocht.

Auf allen vier Etagen des Mühlenturms stehen kundige Mitglieder des Fördervereins, die Fragen beantworteten und so manches auch praktisch verdeutlichen. „Hätten wir stärkeren Wind, würden wir zur Demonstration auch Getreide mahlen“, sagt von der Hocht.

Wer die steilen, engen Holztreppen hochsteigt, sieht, wie die Zahnräder des Mühlenrads ineinandergreifen, und hört, wie das alte Holz unter den Bewegungen knarrt. Franz-Josef von der Hocht erzählt, dass der Name „Geismühle“ von dem etwas erhöhten Sandrücken, der „Geest“, stammt, auf der die Mühle steht.

Entstanden ist die Mühle um 1430 als Wachturm: „Hier führte früher ein römischer Weg von Köln nach Xanten vorbei“, erklärt der Vorsitzende.

Die Jahreszahl 1575 auf der Wetterfahne ist gleichzeitig die erste urkundliche Nennung der Windmühle. Sie tat mehrere Jahrhunderte ihren Dienst, bis sie Ende des Zweiten Weltkrieges außer Betrieb gesetzt wurde. Aber seit der Instandsetzung im Jahr 2007 drehen sich die Flügel der Geismühle wieder.

„Das Bauwerk ist wirklich beeindruckend. Ich fahre täglich hier vorbei und wollte endlich mal die Mühle von innen sehen“, sagt Thomas Kalkkuhl aus Rumeln-Kaldenhausen. Die Kinder haben vor allem Spaß daran, die steilen Treppen hoch und runter zu klettern. Oder sie sitzen gebannt an einem Fenster und warten darauf, dass einer der großen Mühlenflügel vorbeizieht. Auch Autofahrer, die auf dem Rasthof Pause machen, nutzen die Gelegenheit, das Bauwerk zu besichtigen und echtes Mühlenbrot zu probieren.

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