Gefahren auf dem Motorrad vermeiden

Krefeld ist Schauplatz für einen Film über sicheren Spaß auf dem schnellen Zweirad.

Krefeld. Schönes Wetter lädt zur Spritztour ein. Schnell den Helm gegriffen, ab auf den Bock und los gehts. Die kleine Kreuzung kennt der Fahrer seit Ewigkeiten und fährt ohne Bedenken in sie hinein. Ein blöder Zufall, dass der Autofahrer, der von rechts kommt, die Kurve der engen Kreuzung schneidet. Der Kradfahrer bremst scharf und rutscht mit dem Hinterrad weg und stürzt. Dabei verbrennt er sich einige Hautschichten, denn ihm war es für die dicke Lederkleidung zu warm.

So oder ähnlich sehen die Situationen auf deutschen Straßen aus. Viele von ihnen sind Befolgung von Sicherheitshinweisen vermeidbar. "In der Fahrschule wird zwar der Umgang mit der Maschine unterrichtet, aber Themen wie Wahl des Motorrades, Bekleidung und deren richtige Passform oder Fahrphysik kommen zu kurz", sagt Matthias Haasper, Forschungsleiter beim Institut für Zweiradsicherheit (IFZ) in Essen. Zum Beispiel gibt es bei den Fahrzeugtypen wie Tourer, Sportler, Cruiser, Enduro, Allrounder oder Naked Bike erhebliche Unterschiede in Fahrkomfort und Bedienungsanspruch.

Im letzten Jahr veröffentlichte das IFZ die Broschüre "Motorrad fahren gut und sicher", die Vorlage für die DVD ist, die im Oktober fertig sein soll. "Der 60-minütige Film ist eine ansprechende Form, um dem Biker Tipps zu geben und Gefahren zu verdeutlichen", beschreibt Haasper das Angebot, das bisher einmalig in Deutschland ist.

Themen wie Fahren in der Gruppe, Urlaubsvorbereitungen und richtiges Beladen werden auch behandelt. Es bereits der zweite Film in einer lang angelegten Reihe. Der Vorgänger befasste sich mit Erster Hilfe und ist 2008 erschienen. Einige Szenen für den aktuellen Film wurden im Gewerbegebiet Uerdingen-Nord gedreht. Die Film-Crew von Video-Team Dembach freut sich derzeit über gutes Wetter - "denn darauf sind wir angewiesen", betont Jörg Kaiser, Mediengestalter bei Dembach. "Obwohl natürlich auch Regenszenen im Drehplan stehen", fügt er hinzu.

Johannes Dahms, der Hauptdarsteller des Films für das IFZ, schwitzt in der schwarzen Lederkluft, aber Sicherheit geht vor. Schließlich soll das Video Fahrschulen, Berufgenossenschaften und für Privatleute als Beispiel für verantwortungsvolles Fahren dienen.

"Die Unfallzahlen sind langfristig gesehen rückläufig, und das bei zunehmendem Motorradbestand", stellt der Forschungsleiter dar. Zurückzuführen sei dies auf eine Steigerung des Sicherheitsbewusstseins und die zunehmende Zahl der Fahr-trainings. "Das Durchschnittsalter der deutschen Kradfahrer liegt bei 43, da ist das Gespür für gefährliche Situationen eher gegeben", vermutet Haasper. Die Zahl der weiblichen Fahrer nehme stetig zu, derzeit liege sie bei 14 Prozent. Für diese gibt es spezielle Frauen-Fahrtrainings beim IFZ, das auch über eine Bibliothek über das schnelle Hobby.

Forschung und Beratung gibt es also genug, die Fahrer müssen sie nur in Anspruch nehmen. Immer mit dem Wissen, dass Fahrlässigkeit schlimme Folgen haben kann.

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