Footballer Justin Wiedelbach: Sein Schuss brachte den Meistertitel

Justin Wiedelbach von den Footballern des SC Bayer war Teil des NRW-Teams. Sein nächstes Ziel ist die Nationalmannschaft.

Krefeld. Es sind kurze Momente in denen sportliche Helden geboren werden. So geschah es auch bei der Ländermeisterschaft im American Football. Die Auswahl Nordrhein-Westfalens stand im Finale dem Titelverteidiger aus Baden-Württemberg gegenüber. Martialische Namen haben sich die Teams gegeben: Die „Green Machine“ (NRW) traf auf die „Lions“. Mit dabei im Team NRW war auch ein Spieler der Uerdingen Tomahawks, den Footballern des SC Bayer Uerdingen.

Justin Wiedelbach ist bei den Uerdingern das Gehirn des Teams, in seiner Position als Quarterback leitet er Spielzüge ein und ist immer auf der Suche nach dem besten Pass. Doch auch das Kicken gehört zu seinen Stärken. Und genau diese Stärke konnte der 17-jährige Bockumer in der U19-Auswahl so einbringen, dass er zum Held des Turniers wurde.

Beim Kicken kommt es darauf an, das Spielgerät entweder besonders weit über das Feld zu jagen, um den Gegner von der eigenen Endzone fern zu halten, oder es winken Punkte durch ein „Field Goal“. Das ist im Grunde wie im Fußball — das Tor muss getroffen werden. Doch hängen die Stangen, durch die es zu schießen gilt, in luftiger Höhe, und das Spielgerät hat im American Football ist bekanntlich eiförmig.

Bei der Meisterschaft führten Sekunden vor dem Ende des Finales die Lions mit einem Punkt und die Green Machine hatte nur noch einen letzten Versuch, um das Spiel zu drehen. Ein Kick aus 28 Yards (25,6 Meter) versprach mehr Aussichten auf Erfolg, als der Versuch, sich durch die Verteidigung der Löwen zu wühlen. „Jetzt kommt es auf dich an“, dachte sich Justin Wiedelbach und machte sich bereit. Wie üblich versuchten die Fans des Gegners, den Kicker nervös zu machen, doch der 17-Jähirge blieb eiskalt. „Ich habe abgeschaltet und nichts mehr um mich herum mitbekommen“, erzählt Wiedelbach. Der Ball flog zwischen die Torstangen, bescherte der NRW-Auswahl drei Punkte und somit den Finalsieg.

Das gesamte Team stürmte auf den Platz und warf sich auf den Matchwinner. „Das war überwältigend“, lacht Justin Wiedelbach. So soll es weiter gehen. Für 2013 hat sich der Blondschopf das nächste Ziel gesetzt: „Nationalmannschaft wäre ganz schön.“ Doch zuvor warten mit den Uerdingen Tomahawks große Aufgaben. Zum zweiten Mal in Folge ist die Mannschaft aufgestiegen und spielt nun in der Oberliga. Hier wird es um einiges schwieriger für das seit zwei Jahren ungeschlagene Bayer-Team.

Justin Wiedelbach war von Anfang an dabei, auch in der schwierigen Zeit als das Team nach einer Heimat suchte und schließlich am Löschenhofweg fand. Früher war er lange Fußball-Torhüter und wollte dann „etwas spannenderes machen“. Das ist ihm gelungen. Denn was kann es spannenderes Geben als Titel zu sammeln und sich ein großes Lob des Trainers zu verdienen: „Wir sind alle mächtig stolz auf Justin. Er ist in Deutschlands Jugendvertretungen einer der wenigen, wenn nicht der einzige reine Kicker gewesen. Der Druck auf seinen Schultern war unfassbar groß, dennoch behielt er kühlen Kopf und kickte die Green Machine zur Deutschen Ländermeisterschaft“, sagt Marcel Seidel, Head Coach der Tomahawks und einer der Co-Trainer der U19-Auswahl.

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