Fit fürs Wasser vor der Schule

Einmal wöchentlich lernen Kindergartenkinder Schwimmen. Ziel ist das Seepferdchen.

Krefeld. Viele Kinder in Krefeld können nicht schwimmen — genauso wie ihre Eltern. Eine Kooperation von Stadtsportbund, städtischer Jugendhilfe und dem Fachbereich Sport und Bäder will helfen: Im letzten Jahr wurde das Modellprojekt „Kita-Kinder wasserfit“ ins Leben gerufen.

Einmal wöchentlich lernen die teilnehmenden Kindergartenkinder spielerisch die Grundzüge von Brust- und Rückenschwimmen. Mindestens zwei Erzieher und ein Schwimmlehrer unterstützen die Kinder, die sich mit Matten und Poolnudel im Wasser bewegen. Am Ende des Kurses können die Kinder das Seepferdchen machen.

Ein Grund für die hohe Zahl junger Nichtschwimmer ist, dass viele Eltern ebenfalls nicht schwimmen können. Unter dieser Voraussetzung wurden 2012 sieben Kindertagesstätten ausgewählt, die an dem Projekt teilnehmen. Aufgrund der positiven Erfahrungen wird „Kita-Kinder wasserfit“ seit September mit einem neuen Kooperationspartner fortgeführt.

Während 2012 unterschiedliche Sponsoren das Projekt finanzierten, wird es dieses Mal von der AOK unterstützt. 11 700 Euro steuert die Krankenkasse bei. „Wir haben bei unseren sportmotorischen Tests, die wir in Grundschulen durchführen, festgestellt, dass 36 Prozent der Schüler nicht schwimmen können. Als wir von dem Projekt erfuhren, haben wir daher schnell entschlossen, es zu unterstützen“, so Eva-Maria Neder, zuständig für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei der AOK. Durch die Zusammenarbeit konnte das Modellprojekt auf 14 Kindergärten ausgebaut werden.

Dieter Porten, Sachgebietsleiter im Bereich Bäder, ist mit den Ergebnissen des Projekts zufrieden: „Rund 100 Vorschulkinder erlernten im letzten Jahr innerhalb von 24 Unterrichtsstunden die Grundzüge von Brust- und Rückenschwimmen. Etwa die Hälfte legte sogar das Schwimmabzeichen Seepferdchen ab.“ Laut Porten haben Vorschulkinder das optimale Lernalter, um Schwimmunterricht zu nehmen.

Diese Meinung vertritt auch Jutta Zimmermann von der Sportjugend im Krefelder Stadtsportbund: „Wir unterstützen das Schulschwimmen und wissen, dass die Kinder schon früher schwimmen lernen müssen.“

Der Schwimmunterricht für Kindergartenkinder hat zudem eine positive Auswirkung auf die gesamtkindliche Entwicklung: Das Schwimmen schult Ausdauer und Koordination und stärkt die Abwehrkräfte. „Außerdem lernen die Kinder sich selbstständig an- und auszuziehen sowie ihre Sachen in Ordnung zu halten“, erklärt Gerhard Ackermann, Fachbereichsleiter der Jugendhilfe.

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