Fischeln: Der Stadtpark mit den zwei Gesichtern

Die Grünanlage hat sowohl räumlich als auch stilistisch zwei Seiten: Die eine modern und geradlinig, die andere weiträumig mit Verweilcharakter.

Krefeld. Ein wenig erinnert der nordwestliche Teil des Stadtparks Fischeln an die Toskana - in einer Reihe angeordnete Säuleneichen, die dem Spazierweg säumen und durch die man zwischendurch immer wieder auf die sich anschließenden, weiten Felder blicken kann. Stärker wird dieses Bild noch abends, wenn die Bäume durch Strahler beleuchtet werden.

"Damit wollte das Architektenbüro Kipar, das den Wettbewerb im Rahmen der Euroga2002plus gewonnen hatte, diesem neu entstandenen Teil des Parks einen ganz eigenen Charakter verleihen", erklärt Heinz-Josef Thoer vom Fachbereich Grünflächen bei einem Spaziergang.

Er kennt die Entwicklung der Grünanlage von Anfang an. "1991 wurden Teilflächen südlich der Remscheider Straße und größere Flächen an der Kölner Straße verfügbar. Die ersten Planungen für den Park gehen jedoch schon auf die 70er Jahre zurück", erinnert sich Thoer noch gut. Die Anfänge des Stadtparks waren auch die Anfänge des Vierseners in Krefeld.

Fischeln verdankt seine grüne Mitte nicht zuletzt der Initiative einiger engagierter Bürger, die seit 1993 den Verein der Freunde und Förderer des Stadtparks gründeten und seitdem durch Spenden und Sponsoren Schritt für Schritt zur Vervollständigung der Anlage beitragen. So wurden beispielsweise Mülleimer aufgestellt oder Wege neu angelegt.

Ein anderes Bild bietet sich im südlichen Teil des Stadtparks. Durch weite Wiesenflächen und Sitzgelegenheiten erhält er den Verweilcharakter, der auf der "toskanischen" Seite des Parks fehlt. Und nicht zuletzt der angrenzende Spielplatz und die Nähe zum Frei- und Schwimmbad tragen dazu bei, dass er Ausflugsziel für Familien ist und die Anwohner sich gerne dort aufhalten. "Man kann schon sagen, dass der Stadtpark Fischeln zwei Gesichter hat. Auf der einen Seite der Alleencharakter, auf der anderen Seite der geräumige Grünbereich", beschreibt Thoer.

Was so manchem Fischelner fehlen mag, ist die deutliche Verbindung zwischen den zwei Bereichen. Vielen ist gar nicht bewusst, dass der Park hinter dem Mühlenfeld weitergeht. Das Freibad Neptun wirkt wie eine Trennlinie. "Gewünscht ist eine Verbindung schon. Die Planung des Büros Kipars beinhaltet auch eine Brücke, die über den Weiher Schlungs Kull führt", macht Thoer deutlich.

Jedoch fehlt dafür momentan das Geld, "deshalb müssen wir uns zunächst mit dem Park in seiner jetzigen Form zufrieden geben." Thoer schwärmt dennoch: "Der Stadtpark Fischeln ist ein junger Park, der sich immer weiter entwickelt. Er ist nicht historisch entstanden, sondern modern und entwickelt sich weiter. Das zeichnet ihn aus."

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