Fabian Vogel will hoch hinaus

Seit seinem siebten Lebensjahr trainiert der 14-Jährige auf dem Trampolin. Und er hat ein ganz großes Ziel: die Teilnahme an den Olympischen Spielen bis spätestens 2020.

Krefeld. "Mach uns mal den Triffis." Fabian Vogel lässt sich nicht zweimal bitten, zeigt den dreifachen Salto vorwärts mit halber Schraube, berührt dabei beim Ansprung fast die Hallendecke. Eine der schwierigsten Übungen auf seinem Lieblingsgerät, dem Trampolin. Der für den Neersener Turnerbund startende 14-jährige Gesamtschüler aus Krefeld hat ein großes Ziel: die Teilnahme an den Olympischen Spielen. "Entweder 2020, vielleicht schon 2016", sagt Vogel.

Dass er dieses Ziel erreichen kann, hat der Schüler erst kürzlich bei den Weltmeisterschaften im russischen St.Petersburg unter Beweis gestellt. "Ich wollte unter die Top 30 kommen, obwohl in meiner Alterklasse 66 Sportler aus 44 Nationen an den Start gingen." Letztendlich wurde es nach den Pflicht- und Kürelementen sogar der 18. Platz.

Gemeinsam mit seinem Partner Matthias Fleiderer (Immenstadt) war er tags darauf beim Synchron-Wettbewerb mit dem vierten Platz die große Überraschung des Wettkampfes. "Es war sensationell, die Beiden sprangen hauchdünn am Podest vorbei", schwärmt Vater und Trainer Joachim Vogel.

"Ich habe früher alles einmal ausprobiert, vom Fußball über Eishockey bis zur Leichtathletik", sagt Fabian Vogel. Mit sieben Jahren hat er dann zum ersten Mal das Trampolinspringen getestet: "Das hat mir den meisten Spaß gemacht." Und da die Vogels eine bekannte und erfolgreiche Leichtathletik-Sportfamilie in Krefeld sind, bekam er den Ehrgeiz und die Willenskraft quasi schon in die Wiege gelegt. Vater Joachim wurde dann auch am Trampolin sein ständiger Begleiter. Der einstige Rock’n-Roll-Trainer erwarb im Jahr 2003 die C-Lizenz, sorgte als Übungsleiter fortan mit für den Aufschwung.

Die Erfolge blieben bei Fabian Vogel nicht aus. Erste Plätze bei Sichtungen, ein sechster Platz bei den Deutschen Meisterschaften 2008 und gemeinsam mit Matthias Fleiderer Deutscher Meister im Synchron-Springen. Vor größeren Wettkämpfen trainiert der 14-Jährige viermal in der Woche, jeweils zweieinhalb Stunden. Kraft tankt er im Fitness-Studio. Das Tanzen ist dagegen sein Ausgleichssport: "Am liebsten tanze ich den Jive mit meiner Partnerin Miriam."

Ehe er sich wieder dem Trampolin zuwendet und unzählige Salti und Schrauben aus dem Bauch oder rückwärts aus dem Stand dreht, nennt Fabian Vogel noch seine näheren Ziele: Er möchte sich für die Europa- und Weltmeisterschaften qualifizieren. "Hart wird erst einmal im April die Europameisterschaft in Bulgarien, zumal dann in meiner Klasse auch 18-Jährige an den Start gehen."

Mal sehen, wie er sich dort schlagen wird: Schon oft hat er ältere Leistungssportler bei Wettkämpfen hinter sich gelassen.

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