Et Bröckske ist jetzt Denkmal

Ausschuss stimmt der Eintragung in die Liste zu. Politiker hoffen auf einen Investor.

Krefeld. Das „Bröckske“ ist jetzt ein Denkmal, aber die Sorgen um die Zukunft der Traditionsgaststätte an der Marktstraße bleiben. Das ist am Mittwoch bei der Diskussion im Denkmalausschuss deutlich geworden. Gegen die Stimmen der FDP haben die Ausschussmitglieder für die Eintragung des Gebäudes in die Denkmalliste gestimmt.

Bei einer Begehung hatten sich die Politiker vor einigen Monaten vom desolaten Zustand des leerstehenden Gebäudes ein Bild machen können. Der Insolvenzverwalter ist auf der Suche nach einem Investor. Vor allem die FDP-Vertreter befürchten, dass der Denkmalschutz eine zusätzliche Hürde für Interessenten darstellt. Joachim Konow: „Ich fürchte, dass wir hier ein zweites Stadtbad Neusser Straße bekommen.“

Planungsdezernent Martin Linne hielt dem entgegen, dass sich mit der Eintragung in die Denkmalliste steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten eröffnen. Der Denkmalausschuss habe ohnehin kaum Einflussmöglichkeiten, man könne nun nur auf den Investor hoffen.

Dass der Ausschuss auch gegenüber der Denkmalbehörde nur beratende Funktion hat, konnten die Politiker vor der Diskussion um das „Bröckske“ einem auf ihren Wunsch erstellten Grundsatzpapier der Verwaltung entnehmen.

Dort fanden die Ausschussmitglieder auch den Satz, dass ein Eigentümer das Gebäude der Stadt antragen könne, wenn ihn die Instandhaltung seines Denkmals überfordert. Doch die Verwaltung konnte beruhigen, dass dies bislang noch nie vorgekommen sei, da der Eigentümer dann lediglich den in der Regel geringen Gutachterwert erhalte.

Hans-Peter Kreuzberg (CDU) hofft — wie die meisten Ausschussmitglieder —, „dass der Schandfleck durch einen Investor beseitigt wird“, hätte aber dennoch gerne die Option abzureißen, wenn das nicht klappt.

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