Essen — eine Brücke zwischen den Kulturen

Preisträgerin Katrin Schwermer-Funke entwickelt Konzepte zur Kulinarik.

Krefeld. Der Volksmund hat meist recht: Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Das Wohltuende für die Seele allerdings liegt nicht allein in der Nahrungsaufnahme. Sondern auch in der Gesellschaft, in der man speist, in den Gesprächen, die man bei Tische führt, in dem ganzen Drumherum.

Deswegen ist das Essen der jungen Unternehmerin Katrin Schwermer-Funke auch ein „Herzensanliegen“. Deswegen entwickelt sie Konzepte zur Kulinarik. Und deswegen erhält sie dafür einen Preis des Krefelder Service-Clubs Zonta.

Katrin Schwermer-Funke: „Ich möchte das Essen aus einem kulturellen Blickwinkel heraus betrachten, denn es ist Bestandteil der Kultur“. So nennt sie ihr kleines Unternehmen Kultur.Konzepte.Kulinarik: „Ich mache jetzt nur noch kulinarische Dinge.“

In ihrem Studium der Kulturpädagogik nämlich ging es um die Vermittlung von Kultur überhaupt. So hat sie auch schon mal im Otto-Brües-Haus an einer vierteiligen Veranstaltung zum Thema Sinn-Suche mitgewirkt.

Aber jetzt geht es ihr um das Essen: Vor einiger Zeit hat sie auf einem Podest in Düsseldorf zwei Stühle und ein Tischchen platziert. Darauf dreierlei Obst: Aprikosen, Erdbeeren und Pflaumen. „Nehmen Sie Platz und Obst“ lautete ihre Einladung an Passanten. Und ganz schnell wurden aus einer geplanten Stunde vier.

„Es war spannend, mit den Menschen so in Gespräch zu kommen“, sagt sie. Denn das ist ihr eigentliches Ziel: Geschichten erzählen und hören, die mit dem Essen verbunden sind.

Es mag manchen Menschen wie selbstverständlich vorkommen, dass Essen eine Brücke zwischen den Generationen und auch den verschiedenen Kulturen schlägt. Intergenerativ und interkulturell heisst das im Fachjargon. Aber die 28-Jährige hat festgestellt, dass gerade in jungen Familien die Esskultur langsam verschwindet. Deswegen bietet sie ihre Konzepte auch für Schulen und Bildungseinrichtungen an.

Sie träumt von einem Kulinarium, einem kulinarischen Kulturzentrum, an dem sich viele Aktivitäten bündeln lassen. Das hat sie in ihrer Abschlussarbeit genau beschrieben. Und dafür den Senatspreis der Hochschule Niederrhein bekommen.

„Unterstützungswert“, nennt das Präsidentin des Zonta-Clubs, Antje Thelen. Zum Abschluss ihrer zweijährigen Präsidentschaft wird nun zum ersten Mal dieser Business-Award verliehen.

Sylvia Folgmann leitet den Ausschuss zum Business-Award und konnte aus acht Bewerbungen auswählen. „Hier unterstützen wir junge Frauen, die den Mut haben, sich selbstständig zu machen“, hieß es.

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