Enthaarung: Wachsweiche Welt des Schmerzes
Erfahrungsbericht: Charlotte Roche hat eine Debatte um das Entfernen von Körperhaaren losgetreten. Ein Selbstversuch.
Krefeld. Charlotte Roche macht gerade mit ihrem Roman "Feuchtgebiete" Furore. Ihre Heldin Helen liegt wegen einer missglückten Intimrasur im Krankenhaus. Ja, das mit der Enthaarung ist halt eine Kunst für sich.
Ich bin eine Wachs-Jungfrau, wie es in der Werbung so schön heißt. Zu Hause greife ich zum Nassrasierer. Das geht schnell und ist im Normalfall schmerzfrei. Der Nachteil: Die Haare wachsen stoppelig nach, können auch mal einwachsen und zu kleinen, fiesen Pickeln werden. Außerdem muss man diese Prozedur alle paar Tage wiederholen - im Winter seltener, im Sommer öfter.
Doch es gibt auch andere Methoden. Eine, von der ich bisher die Finger gelassen habe, ist die Haarentfernung mit Wachs. Doch Probieren geht über Studieren. Also mache ich mich auf den Weg in das Naturkosmetik-Studio von Szilvia Rak an der Hülser Straße 30. Und betrete damit die Welt des Schmerzes.
Die Kosmetikmeisterin Rak kann auf 30 Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Bei ihr bin ich in guten Händen. Sie sagt: "Über mangelnde Kundschaft kann ich mich nicht beklagen. Es gibt auch viele Männer, die sich die Haare an Rücken, Beinen, Po und im Intimbereich entfernen lassen." Denn diese können beim Sport stören oder sehen einfach unästhetisch aus.
Zuerst klärt sie mich über die Vorteile des Wachsens auf. "Die Haare werden mit der Wurzel herausgerissen. Wenn sie dann nach einigen Wochen nachwachsen, sind sie ganz weich." Noch ein großes Plus: "Nach drei bis vier Behandlungen kann es sein, dass man 20 Prozent weniger Körperhaare hat."