Ein Tag im Zeitraffer

Wer mit dem Ski-Klub Bayer Uerdingen eine Tour in die Berge unternimmt, für den sind die Pistentage straff durchorganisiert. Ein typischer Tag im Zeitraffer:

7.15 Uhr: Der Wecker geht, nach dem Duschen folgt das Anziehen. Funktions-Unterwäsche, Fleece-Pullover, Kniestrümpfe, Latzhose, Jacke - es kommt einiges zusammen.

7.55 Uhr: Beim gemeinsamen Frühstück mit Franz-Hermann Dieckmann, der heute mein Skilehrer ist, erfolgt die Besprechung für den Tag. Der Verein unternimmt meistens Ski-Safaris, wechselt also zwischen den verschiedenen Pistengebieten in der Region. Heute geht es nach Sexten, gut eine Fahrtstunde entfernt.

9.12 Uhr: Im Bus wird „Happy Birthday“ gesungen. Gleich zwei Mitreisende feiern ihren Geburtstag.

10.23 Uhr: Bevor es auf die Piste geht, wärmt die Gruppe die Muskulatur auf. Knie hoch, Arme nach vorne, die Schultern kreisen. Verletzungen sollen unbedingt vermieden werden.

10.47 Uhr: Am Vormittag ist der Anteil, den der Skiunterricht einnimmt, hoch. Eine der Aufgaben heute: Stockeinsatz. Zunächst erklärt der Skilehrer am Hang stehend die Theorie, dann folgt die Praxis in Form einer Kolonne, die hintereinander die Piste hinab fährt. Der Stock hilft beim Kurvenfahren.

12.04 Uhr: Fehleranalyse beim Fahren mit der Gondel den Berg hinauf, der Skilehrer hat genau hingeschaut. Oft sind es Kleinigkeiten, die zum Erfolg führen.

12.42 Uhr: Einkehrschwung in eine kleine Hütte, Mittagspause. Manche essen etwas, viele trinken aber nur. Karl, mit 74 Jahren eine der ältesten Teilnehmer, erzählt von seinen skifahrerischen Anfängen in den 1950er und 1960er Jahren. „Wir mussten uns alles selber beibringen“, sagt er. Das was nicht immer von Vorteil. In den Osterferien wird er das Können seiner drei Enkel verbessern.

14.22 Uhr: Am Nachmittag wird mehr gefahren, um Routine in das Erlernte zu bekommen. Um den Spaßfaktor zu erhöhen und das Tempo ein wenig zu drosseln, erzählen Karl und Willi in einer kurzen Pause einen Witz - mitten auf der Piste.

16.04 Uhr: Traditionell findet der Apres-Ski beim Ski-Klub meistens am Bus statt. Fahrer Frank hat Glüchwein mit Amaretto, Bier, Schnaps und kleine Snacks im Angebot. Skilehrer Günter sorgt für ein wenig Musik. „Geiler Tag“ von Silbermond oder „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens sind zu hören.

17.48 Uhr: Ankunft im Hotel Reichegger in Bruneck. Gerne genutzt werden Sauna und Whirlpool, um sich aufzuwärmen. Die meisten entscheiden sich für die Dusche.

19 Uhr: Im Hotel wird ein vorzügliches Vier-Gänge-Menü aufgetischt. Vorab ein Salatbuffet, danach stehen heute Tomatensuppe, Pasta mit Pesto, Schweinefilet mit Kartoffeln und Gemüsen und als Nachtisch Pfirsich-Kuchen mit Sahne auf der Speisekarte.

20.55 Uhr: Videoschulung mit Beamer im Keller des Hotels. Durch ständiges Start und Stopp sind Körperhaltung, Knieeinsatz oder Kurventechnik exakt zu erkennen.

22.16 Uhr: Bei einem Bier an der Hotelbar klingt der Abend aus. Einige wenige entscheiden sich für einen Discobesuch, ich falle nach dem Schreiben meiner täglichen Kolumne müde ins Bett.

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