Ein „Tag der Begegnung“

Im Netzwerk Luisenstraße hat sich die St. Augustinus Behindertenhilfe mit ihren Angeboten im normalen Tagesablauf der Einrichtung vorgestellt.

Ein „Tag der Begegnung“
Foto: Dirk Jochmann

Ein „Tag der Begegnung“ findet im Netzwerk Luisenstraße fünfmal in der Woche statt, wenn auch die St. Augustinus Behindertenhilfe am vergangenen Freitag einen besonderen veranstaltete. Von 11 bis 15 Uhr stellte sich die Behindertenhilfe mit ihren Angeboten im ganz normalen Tagesablauf der Einrichtung vor.

Gemeinsam gärtnern, Blumen- und Kräutertöpfe befüllen oder gemeinsam ein Frühlingsbild malen, das das Café schmücken wird, aber vor allem Gemeinschaft erleben, standen auf dem Programm.

„Menschen mit psychischer Behinderung neigen dazu, sich zu isolieren und auch ihren Tagesablauf nicht mehr auf die Reihe zu bekommen“, weiß Martin Hanke, der Leiter der Tagesstrukturierenden Dienste der St. Augustinus Behindertenhilfe. „Soziale Kompetenzen bauen sich zurück.“

Das Netzwerk Luisenstraße (Hausnummer 79) ist ein helles und freundlich eingerichtetes Café. Von montags bis freitags können hier die Klienten der Behindertenhilfe und Besucher gemeinsam Zeit verbringen, miteinander ins Gespräch kommen oder eines der Angebote an gemeinsamen Aktivitäten nutzen.

Seit ungefähr zwei Jahren kommt Sandra Merkelbach mehrmals in der Woche hierher. Inzwischen gehört die 30-jährige Klientin mit zum Thekenteam. Beim Backen für das Café hilft sie: „Ich habe schon mal Milchschnittenkuchen und auch Bounty-Kuchen gebacken. Ich will versuchen, mitzuhelfen zu kochen. Das habe ich bisher noch nicht geschafft.“

Sandra Merkelbach möchte nicht andere von ihrer Gelegenheit zur Mithilfe in der Küche verdrängen, sie scheint zurückhaltender als nötig, doch sie ist zufrieden mit ihrem Einsatz hinter der Theke, und es gefällt ihr „ganz gut“.

Die Vorbereitung und Zubereitung von Essen für die Gäste des Netzwerks bedeutet für die Klienten — natürlich in Zusammenarbeit mit dem Personal der Einrichtung — schon eine Herausforderung und Anstrengung. „Rund 25 Klienten, die von der St. Augustinus Behindertenhilfe betreut wohnen, kommen täglich und ungefähr gleich viele Besucher“, sagt Hanke. „Unsere Angebote sind teils regelmäßig, teils auch in Form von Projekten.“

Eine Projektgruppe hat gerade die Terrasse des Netzwerks Luisenstraße gärtnerisch gestaltet. Psychisch Behinderte erhalten im Netzwerk nicht nur Anregungen, ihrem Tag eine Struktur, Inhalte und Kontaktmöglichkeiten zu geben. Daneben können sie von Beratungsgesprächen und Orientierungshilfen für ihre selbstständige Lebensführung profitieren.

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