Ein guter Geist für Kitas
Immer weniger Kinder lesen Bücher. Lesepaten und Bibliotheken sollen helfen, das zu ändern.
Krefeld. „Opa Pitt“ nennen ihn die Kinder. Und wenn er kommt, wird vorgelesen und erzählt. Die Rede ist vom Lesepaten Peter Lenzen, 79 Jahre alt, Familienvater und im Ruhestand. Seit Dezember 2006 kommt er einmal pro Woche in die Kindertagesstätte (Kita) St. Antonius an die Oberdießemer Straße. Die soll jetzt auch mit einer Zwergenbibliothek ausgestattet werden.
„Lesen gerät in den Familien immer mehr in den Hintergrund“, stellt Diana Kerner von der Kita fest. „Gerade dann, wenn beide Elternteile arbeiten.“ Auch Helmut Schreurs, dem Leiter der Mediothek Krefeld, ist dieser Trend besonders vor fünf Jahren bei der Aktion Lesezeichen aufgefallen. „Damals haben wir 26 Kindern, die kurz vor der Einschulung standen, ein Buch geschenkt. Für 16 von ihnen war es das erste eigene Buch ihres Lebens.“
Die Mediothek, damals noch Stadtbibliothek, entschied, das Problem anzugehen. Und zwar bei jüngeren Kindern: Im Alter von drei bis vier Jahren prägen die genutzten Medien am meisten. Zusammen mit dem Verein Freunde und Förderer der Mediothek und den Lesepaten entstand die Idee für sogenannte Zwergenbibliotheken in Kitas. Mittlerweile gibt es in 34 Krefelder Kitas so eine Bibliothek und 80 ehrenamtliche Lesepaten sind im Einsatz, um daraus vorzulesen. Die Bücher werden von Sponsoren bezahlt oder von der Mediothek gestiftet.