Ein Abschied auf Raten

Die Theodor-Heuss-Hauptschule ist seit Sommer 2011 in Auflösung. Sie bleibt aber nach neuesten Planungen bis zum Juli 2015 am jetzigen Standort. Zurzeit zählt sie 200 Schüler.

Krefeld. Ursprünglich sollte jetzt im Sommer Schluss mit dem Standort Wehrhahnweg 29 sein. Doch jetzt ist alles anders: Die Theodor-Heuss-Hauptschule in Stahldorf, die seit Sommer 2011 keine neuen Fünftklässler mehr aufnimmt und sich seitdem jahrgangsweise auflöst, bleibt bis Sommer 2015 am Standort. Dann werden es nur noch die heutigen Siebtklässler sein, die eventuell an einer anderen Hauptschule ihr letztes Schuljahr absolvieren.

Uwe Schorscher ist seit knapp drei Jahren der kommissarische Leiter der Hauptschule. Das Kollegium umfasst mit ihm 24 Lehrkräfte in Teil- oder Vollzeit inklusive zweier Sonderschulpädagoginnen. Die Hauptschule hat seit sieben Jahren integrative Klassen.

Rund 200 Schüler hat die Hauptschule heute in den Klassen 7 bis 10. Im Sommer sind es dann nur noch drei Jahrgänge. „Doch wir werden nicht schrumpfen“, sagt Schorscher. Denn von der Hauptschule Inrather Straße 611, ebenfalls in Auflösung, werden wohl eine Klasse 9 und zwei Klassen 10 nach Stahldorf wechseln, weil das Gebäude an der Inrather Straße als Kompetenzzentrum für Förderschulen genutzt wird.

In der Theodor-Heuss-Schule stehen zwar schon Räume leer, „aber das ist eigentlich ein angenehmer Zustand“, sagt Schorscher.

„Nun haben wir feste Räume für unsere Differenzierungsangebote.“ Früher mussten die Gruppen von freiem Raum zu freiem Raum ziehen. „Für unsere verbliebenen Schüler ändert sich nun nicht viel. Bis auf den letzten Jahrgang werden alle hier ihren Abschluss machen. Wir können Differenzierung in ausreichender Zahl anbieten“, sagt Schorscher. „Natürlich wird sich der Schrumpfungsprozess in den kommenden Jahren beschleunigen.

Es gab und gibt auch Versetzungsanträge der Kollegen. Die werden in der Regel wohlwollend behandelt — aber nur in der Form, dass die Qualität unseres Unterrichts gewährleistet bleibt“, betont der Leiter. „Dafür sorgen Schulaufsicht und ich.“

Die Schließungsabsicht zum Sommer 2013 sei um zwei Jahre verschoben worden, da sich herausstellte, dass die Schüler nicht in dieser Zahl umverteilt werden können. „Wir haben zum Beispiel in der jetzigen Stufe 8 am Anfang eine Klasse gehabt, dann zwei, mittlerweile sind es drei. Schulwechsler und sogenannte Rückläufer von den Realschulen haben die Zahl ansteigen lassen.“

Am Samstag steigt das voraussichtlich letzte Fest der Theodor-Heuss-Hauptschule. Dann werden Lehrer und Schüler im Teamwork für die Gäste — Nachbarn, Eltern, ehemalige Lehrer und Schüler — arbeiten. Voraussichtlich das letzte ist es, „weil wir die viele Arbeit, die solch ein Fest benötigt, vielleicht danach nicht mehr stemmen können“, sagt Schorscher.

Integration — das ist einer der Schwerpunkte der schulischen Leitgedanken. Zur Integration gehört auch die Förderung in der deutschen Sprache, die Schüler mit Migrationshintergrund benötigen. Die Schule engagiert sich zum Beispiel stark bei „Deutsch als Zweitsprache“ (DAZ).

Im April 2011 haben drei Schülerinnen — zwei aus Polen, eine aus Angola — und ein Schüler aus Togo ein dementsprechendes Zertifikat des Goethe-Instituts erhalten: Unter anderem Verdienst zweier Lehrerinnen vom Wehrhahnweg.

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