Die Klasse von 1964: Erinnerungen auf Griechisch

Ehemalige Schüler des Arndt-Gymnasiums trafen sich 50 Jahre nach dem Abitur in ihrer alten Schule.

Die Klasse von 1964: Erinnerungen auf Griechisch
Foto: abi

Krefeld. Nach einem halben Jahrhundert betreten die bereits ergrauten Herren wieder das Schulgebäude: „Hier war doch mal ein Tor“, „Da hinten haben wir uns immer versteckt“. Die Erinnerungen an ihre Schulzeit kommen hoch, gerne denken die ehemaligen Klassenkameraden zurück. Anlass dieses Treffens war der 50. Jahrestag des Abiturs der altsprachlichen Klasse des Arndt-Gymnasiums.

Schulleiter Harald Rosendahl empfing die Herren zum ersten Programmpunkt des Tages: eine Führung durch ihre ehemalige Schule. „Wir waren 18 Jungen in einer Klasse und hatten Latein und Griechisch als Pflichtfächer“, erklärt Organisator Axel Siedenberg.

Das letzte Ehemaligentreffen ist schon zehn Jahre her und die Klassenkameraden haben sich viel zu erzählen. Knapp die Hälfte der Teilnehmer wohnt heute noch in Krefeld oder Umgebung, die anderen zumeist verstreut im Rheinland oder auch im Allgäu, in Österreich oder in der Schweiz. „Es ist faszinierend, wie verschieden unsere Lebenswege verlaufen sind“, sagt Siedenberg. Die Studienzweige der Herren sind weit gestreut, so sind sieben von ihnen Juristen geworden, vier Ärzte, zwei Lehrer und einer Priester. Diese Vielfalt führte zu anregenden Diskussionen beim Treffen in Krefeld.

Natürlich wurde auch in Erinnerungen geschwelgt: „Wir waren eine reine Jungenklasse, doch haben wir nach der Schule immer die Haupteingänge der Mädchengymnasien frequentiert“, erzählt Dolf Stockhausen schmunzelnd. Siedenberg bemerkt, dass ihm einige Begebenheiten der Schulzeit erst später in ihrer Bedeutung bewusst wurden: „Bei den Sportfesten mussten wir regelrecht auf den Platz einmarschieren, denn in den 50er Jahren waren viele Lehrer noch von der nationalsozialistischen Zeit geprägt“, erzählt er.

Woran sich alle Klassenkameraden lachend erinnern, ist der Text am Anfang von Homers „Odyssee“. „Den können wir heute noch im Schlaf aufsagen“, sagt der Organisator lachend und beginnt die ersten Zeilen auf Griechisch zu zitieren. „Da sind wir wirklich stolz drauf.“

Bei der Führung durch die Schule fielen den Herren die großen Veränderungen auf. Besonders, dass das analoge Lehren und Lernen von damals immer mehr in die digitale Welt übergeht. Diesen Trend wollen sie unterstützen, auch wenn sie selbst noch nicht alle in der digitalen Welt angekommen ist. Sie sammelten einen Betrag von 1250 Euro, mit dem Ziel, durch entsprechende Anschaffungen die Digitalisierung des Schulgeschehens weiter voranzutreiben.

Nach der Schulführung ging es zum Mittagessen ins Stadtwaldhaus, darauf folgte eine Führung bei Dujardin und ein abendliches Beisammensein im Winkmannshof.

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