Die Hürden beim Ski-Material

Zwei Fachleute sagen, worauf Fahrer vor der Reise achten sollten.

Krefeld. Vor jeder Reise in den Schnee fragen sich ganze Heerscharen von Skiläufern: Was nehme ich mit? Worauf muss ich bei Jacke, Hose, Unterwäsche, Pulli, Schuhen oder Handschuhen achten? Kathrin Pecnik und Michael Kreis von Sport Borgmann auf der Königstraße erklären, worauf Anfänger und Fortgeschrittene auf den Brettern achten sollten.

Die Skiunterwäsche sollte nie zu 100 Prozent aus Baumwolle bestehen. Funktionsunterwäsche aus synthetischen Materialien (Polyester und Elasthan), die eng an der Haut anliegt, transportiert den Schweiß an die Zwischenschicht, die idealerweise ebenfalls aus synthetischen Stoffen besteht.

„Wenn die Feuchtigkeit auf der Haut bleibt, kühlt der Fahrer schnell aus. Es darf kein klammes Gefühl entstehen“, sagt Kathrin Pecnik. Wichtig sind wenig Nähte, um Druckstellen zu vermeiden. Die meisten Skifahrer greifen bei den Pullovern über der Unterwäsche zu günstigerem Fleece, was auch okay sei, jedoch weniger Bewegungsfreiheit biete als Stretch-Materialien.

Die Preisunterschiede bei Skijacken sind enorm. Passable Einsteigermodelle sind für unter 80 Euro zu haben, Profis bezahlen bis zu 1000 Euro. „Je besser eine Jacke die Wärme leitet und je besser sich der Fahrer in der Jacke bewegen kann, umso teurer ist sie“, sagt die 29-Jährige. Günstige Jacken müssen zumindest die körpereigene Wärme speichern, also winddicht sein.

Wer zu Ostern in die Berge fährt, wenn tagsüber meist Plusgrade herrschen, benötigt möglicherweise eine andere Jacke als zu Weihnachten. Anfänger, die öfter stürzen als Fortgeschrittene, oder Tiefschnee-Fahrer sollten auf einen Schneeschutz achten. Ein solcher Einsatz am unteren Ende der Jacke kann mit der Hose verbunden werden, was das Eindringen von Schnee verhindert.

Ob eine Jacke eng anliegt oder eher weiter geschnitten ist, ist eine Typfrage. Eingearbeitete Stretch-Membrane helfen dem Fahrer bei der Bewegungsfreiheit. Sicherheitsbewusste Fahrer erwerben Jacken mit Rückenpanzer, die Verletzungen an der Wirbelsäule verhindern. Zu hilfreichen Extras gehören Lawinen-Rettungssysteme, Brillenputztücher oder Handytaschen.

Auf die dem Fachhandel am meisten gestellte Frage, ob Skier gekauft oder geliehen werden sollen, gibt es keine einheitliche Antwort. Wer mehr als einmal im Jahr fährt, erwirbt oft eigene Modelle. Wer leiht, hat immer den neuesten Stand der Technik.

Ganz neu in Mode: Rocker-Ski, die vorne und hinten weit angehoben sind. „Man steht auf einer kleineren Fläche, dreht leichter“, sagt Michael Kreis. Skifahrer sollten bei Kauf oder Leihe ehrlich sein, empfiehlt Kreis: „Wer sich zu gut einschätzt, bei dem fährt der Ski mit ihm, ist also schwer zu beherrschen.“

Bei Schuhen gibt es eine einfache Regel: Sie müssen passen. Deshalb ist ein intensives Probieren beim Kauf wichtig. Anfängern empfiehlt Michael Kreis weicheres Innenmaterial, um besser in die beim Skifahren wichtige Vorlage zu kommen. Geübtere Fahrer können zu härteren Materialien greifen.

„Sie erlauben eine direktere Kraftübertragung und damit höhere Geschwindigkeiten“, erklärt der 38-Jährige. Nicht vernachlässigt werden sollten gute Strümpfe, die eng anliegen müssen. Sonst gibt es Druckstellen. Niemals sollten zwei Strümpfe übereinander angezogen werden, dann rutscht man in den Schuhen.

Helme gehören inzwischen auf den Pisten zur Standardausrüstung, die technische Entwicklung ist enorm. Sie halten die Wärme am Kopf, sind aber atmungsaktiv. Bei Handschuhen empfiehlt Kathrin Pecnik herausnehmbare Innenhandschuhe, die separat gewaschen werden können.

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