Die Betreuung ist gesichert

In vielen Städten sind Kitaplätze für Drei- bis Sechsjährige inzwischen Mangelware. In Krefeld reicht das Angebot gerade noch aus.

Krefeld. Während der Ausbau der Betreuung für Kinder unter drei Jahren auf Hochtouren läuft, sind Kita-Plätze für über Dreijährige in vielen Städten Mangelware. Nicht so in Krefeld. „Wir haben den Bedarf planerisch von vornherein im Auge behalten“, sagt Gudrun Spangenberg, stellvertretende Fachbereichsleiterin Jugendhilfe.

Insgesamt 5617 Plätze sind für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt im Betreuungsjahr 2013/14 vorgesehen. Die fehlenden 49 Plätze für dieses Jahr werden durch vorübergehende Mehrbelegung der bestehenden Gruppen in städtischen Kitas realisiert.

Dabei hätte der mehrmals geänderte Stichtag zur Einschulung den Planern fast noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auf Landesebene war 2006 beschlossen worden, das Durchschnittsalter der Erstklässler bis zum Schuljahr 2014/15 schrittweise auf 6,0 Jahre zu senken.

Ab 2015 sollten nur noch dann Sechsjährige in der Kita sein, wenn sie auf Wunsch der Eltern zurückgestellt wurden. Dieser Schritt sollte es den Städten erleichtern, das U3-Angebot durch Umwandlung vorhandener, nicht mehr benötigter Plätze auszubauen.

Dieses neue Berechnungsmodell lag dem stufenweisen Ausbauprogramm der Stadt Krefeld zugrunde, das der Rat 2010 beschlossen hat. Der Stufenplan sah vor, bis zum 1. August 2013 insgesamt 1767 Betreuungsplätze für die unter Dreijährigen in Kitas und Kindertagespflege zu schaffen, bei einer Versorgungsquote von 31 Prozent.

Vor zwei Jahren stoppte dann die neue Regierungskoalition die frühere Einschulung. Als Stichtag für die Schulpflicht gilt seither der 31. September. Das bedeutet, dass die Städte nun länger als geplant Plätze für Kinder zwischen fünf und sechs Jahren anbieten müssen.

„Dies, Probleme bei Grundstücken, das Planungsrecht und die personelle Kapazität in der Bauverwaltung haben uns Probleme beschert“, räumt Gudrun Spangenberg ein. Im vergangenen Jahr stand deshalb das Ziel auf der Kippe, ab 2014 in Krefeld eine Versorgungsquote von 31 Prozent und ab 2015 von 35 Prozent anzubieten.

Mitte Februar kam nun eine überraschende Nachricht aus dem Rathaus. Durch einen immensen Kraftakt will die Stadt bis zum 1. August 340 zusätzliche U3-Plätze und somit insgesamt 1828 Plätze schaffen. Auch für die Drei- bis Sechsjährigen ist der Rechtsanspruch gerade noch garantiert. Eine wohnortnahe Versorgung kann allerdings nicht mehr in allen Stadtteilen gewährleistet werden.

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