Das Bücherregal immer dabei

Carsten Mennenöh versucht, die Frage „Wie lesen wir in der Zukunft?“ zu beantworten.

Krefeld. Bibliothekarin Katrin Hufschmidt hat einen und mit ihr viele Krefelder, die die Digithek der Krefelder Mediothek nutzen — einen eBook-Reader. Andere, wie Mediothek-Mitarbeiter Martin Kramer, lesen Bücher inzwischen auf ihrem Tablet-PC.

Aber was ist der Unterschied zwischen dem gedruckten Buch und einem eBook und für wen eignet sich diese Art des Lesens überhaupt? Diesen Fragen gingen Mitarbeiter der Mediothek und Buchhändler Carsten Mennenöh während der Veranstaltung „Wie lesen wir in Zukunft?“ nach. Eingeladen waren interessierte Leser, die sich dem Medium eBook, dem digitalen Buchdokument, nähern wollen.

Die Mediothek in Krefeld beschäftigt sich seit einigen Jahren mit neuen Medien. Rund 6000 eBooks, Hörbücher, eVideos und ePaper sind inzwischen in der Mediothek abrufbar. „Auf unserer Hauptseite klickt man die Digithek an und kann sich verschiedene Medien herunterladen“, erklärt Mediothek-Bibliothekarin Katrin Hufschmidt.

14 Tage ist die Ausleihdauer für eBooks. Danach ist die Datei nicht mehr aufrufbar und gilt somit als „zurückgegeben“. Praktisch, denn so können keine Mahngebühren anfallen. Hilfeseiten der Mediothek unterstützen, falls die Ausleiher nicht weiterkommen und Mediothek-Mitarbeiter Martin Kramer sagt: „Wer Probleme mit eBooks oder dem Herunterladen hat, der kann immer zu uns kommen, und wir helfen dann vor Ort gern weiter.“

Buchhändler Carsten Mennenöh erklärte den Veranstaltungsteilnehmern ausführlich Vor- und Nachteile des eBooks und wie man es nutzen kann. „Der größte Unterschied ist, dass ein Buch fühlbar ist. Das eBook ist ein nicht fassbares Produkt“, erklärt Mennenöh.

Und während man beim eBook die Schriftgröße variieren kann, bleibt ein gedrucktes Buch so, wie der Verlag es ausgeliefert hat. Ein weiterer Vorteil des eBooks: Es ist platzsparend. „Viele Bücher brauchen auch viel Raum“, sagt Carsten Mennenöh, der aber auch auf die Ästhetik eines Bücherregals eingeht. Andererseits könne der Vielleser mit der elektronischen Variante stets viele Bücher bei sich haben und immer und überall lesen. „Das eBook kann man jederzeit, ob am Strand oder in der Bahn, herunterladen“, erklärt der Bücherfachmann. Der Weg in die Buchhandlung sei gespart und man sei nicht an Öffnungszeiten gebunden. Der Nachteil: Stöbern und Anlesen geht digital nicht.

Buchhandlungen reagieren auf den Trend mit Online-Shops, um auch die eBook Nutzer zu erreichen. Preislich liegt das eBook derzeit nur wenig unter dem Ladenbuchpreis. Die weitere Entwicklung mag Mennenöh nicht vorherzusagen. Er äußert die Vermutung, dass eBooks und Online-Shopping die Zukunft sind. „Das könnte zu einer Ausdünnung des Buchhandlungsnetzes führen“, vermutet Mennenöh.

Positiv wäre, wenn man mit dem eBook-Reader technikaffine Menschen erreichen würde, die man mit einem gedruckten Buch nicht erreicht.

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