Currywurst im Behörden-Dschungel - Auswanderer werden zu Romanhelden

Die beiden Auswanderer sind Thema im nächsten Werk der Krefelder Krimi-Autorin Ingrid Schmitz.

Krefeld. Mia Magaloff muss warten. Eigentlich sollte die Serienfigur der Krefelder Krimi-Autorin Ingrid Schmitz in diesem Jahr ihren vierten Fall lösen. Zunächst aber wendet sich die Schriftstellerin einer anderen Geschichte zu und wandelt auf den Spuren der Auswanderer Dirk und Anke Leithäuser, bekannt als "Didi und Hasi" aus der Fernsehserie "Goodbye Deutschland" auf Vox. Es geht zwar weder um Mord noch um Intrigen, aber im Grunde ist auch diese Geschichte ein Krimi - im italienischen Behörden-Dschungel.

Vor 22 Monaten kehrten die beiden Wermelskirchener Deutschland den Rücken. Seitdem verkaufen sie am Gardasee von Currywurst und Pommes über Kartoffelsalat bis Sauerkraut alles, was das Herz des deutschen Touristen begehrt, und füllen damit eine Marktlücke.

Früher waren sie selbst Gäste an dem Ort, den sie jetzt ihr Zuhause nennen. "Irgendwann kam uns die fixe Idee: Hier leben und arbeiten - das wäre ein Traum", sagt Didi. "Während des Urlaubs, inmitten von Pasta und Pizza, fehlte uns schon eine deftige Curry-Wurst." So haben sich die beiden einen Traum erfüllt und gleichzeitig die italienische Speisekarte um eine deutsche "Spezialität" erweitert.

Mittlerweile haben die beiden den Fall "Einwandern in Italien" zwar gelöst, "aber die Bürokratie in Italien toppt alles", sagt Dirk. "Da könnte man ein Buch drüber schreiben", dachte seine Frau. In einem Internet-Forum nahmen die beiden Kontakt mit Ingrid Schmitz auf.

"Ich habe alle Folgen mit Didi und Hasi vom Sender auf DVD bekommen und Zeitungsartikel gewälzt", sagt die Autorin. "Das Thema hat mich gleich gereizt." Bei einem persönlichen Treffen mit den Auswanderern überprüft sie die Ergebnisse ihrer Recherche auf Wahrheitsgehalt und bringt alles auf den aktuellen Stand.

Als kämen sie frisch erholt aus dem Urlaub, sitzen Didi und Hasi auf der Couch bei Ingrid Schmitz. Nur zu besonderen Anlässen kommen sie nach Deutschland. Sie schätzen die lockere Atmosphäre und das warme Klima in ihrer Wahlheimat. Sogar das Wort "Schnee" haben die zwei aus ihrem Wortschatz verbannt. "Schnee ist bei uns das ,böse Wort’", sagt Dirk Leithäuser. Zurück wollen der gelernte Maler und Lackierer und die ehemalige städtische Hausmeisterin auf keinen Fall.

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