Biergarten Café Kosmopolit: Südeuropa in der Krefelder Innenstadt

Biergarten-Serie: In diesem Biergarten in einem idyllischen Hinterhof liegt die Betonung auf Garten. Natürlich gibt es dort auch Bier.

Biergarten: Café Kosmopolit: Südeuropa in der Krefelder Innenstadt
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Es ist 19.30 Uhr. In der noch aufgewärmten Innenstadt vibriert das flirrende Leben. Es ist Freitag, Zeit ins Wochenende zu starten. Auf der Hochstraße herrscht ein wildes Hin und Her. Der stetige Menschenfluss wird nur durch den Ampelübergang am Südwall unterbrochen. Dort schieben sich die Karossen langsam stadtein- und stadtauswärts.

Nur ein paar Meter entfernt betritt man durch eine mit Kletterpflanzen berankte Toreinfahrt den Innenhof des Cafes Kosmopolit und fühlt sich kurz darauf entschleunigt. Bis auf die angeregten Gespräche ist es hier, mitten im Zentrum der Stadt, verdächtig ruhig.

Tamara Steinhaut und Renate Olbrich sitzen bei einem Glas Rotwein zusammen. „Es ist toll, wir wohnen in der Innenstadt und sind in vier Fußminuten hier. Wir lieben das mediterrane Flair, für uns ist das wie Urlaub“, sagen sie. In der, in einem luftigen und weiträumigen Innenhof gelegenen Außengastronomie kommt einiges zusammen. Unterschiedliche Bäume und Pflanzen wie Flieder, Jasmin und auch Rosen wirken locker arrangiert. Mit dem Naturkopfsteinpflaster und den teils marokkanischen Rundtischen ergibt sich ein organisch entspanntes Bild, was wirklich südländische Urlaubsgefühle wecken kann.

Tamara Steinhaut und Renate Olbrich, Gäste im Kosmopolit

Sein Übriges tut das alte Gebäude selbst, dass um die Jahrhundertwende als Kaffeelager genutzt wurde. Davon zeugt noch ein alter Seilzug an der in hellem Gelb gehaltenen Fassade. Ein Hingucker ist auch die schmale Veranda, deren Tische wie geschaffen sind für ein romantisches Date.

Das viele Grün im Innenhof dient dabei nicht nur als Deko. „Kräuter wie Minze pflücken wir täglich frisch“, sagt Inhaberin Vera Goossens. Der Name des Café Kosmopolit ist bei der Speisekarte Programm. „Auch wenn das Hauptaugenmerk auf mediterraner Küche liegt, wollen wir dem Namen nach einen bunten Kulturmix anbieten“, sagt Goossens. Auf der Internetseite verweist die Inhaberin auf den griechischen Philosophen Diogenes, der sich als „Kosmopolit“, also als Weltbürger, begriff. So trifft deftiges in Rotwein geschmortes Rinderragout auf frischen Salat mit Tandoori-Huhn. Die Karte wechselt monatlich und passt sich der Saison an. Bei fast jedem Gericht ist viel frisch zubereitetes Gemüse dabei.

An einem Freitagabend ist fast jeder Platz im Innenhof bis spät in den Abend besetzt. Kein Wunder, nach einem mediterranem Gaumenschmaus lassen viele Gäste den Abend bei einem Glas Wein ausklingen. Wenn die Dämmerung einsetzt, huschen die Kellner über den Hof und verteilen Teelichter. Passend zum gedämpften Licht werden die Gespräche ruhiger. Wenn man sich dann aufrafft und sich auf den Nachhauseweg macht, scheint es fast verwunderlich, dass Krefeld sich nicht 1000 Kilometer in Richtung Süden verschoben hat.

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