SPD-Wahlkampfauftakt „Ich wollte nicht nur meckern, sondern mitgestalten.“

Zum sommerlichen Wahlkampfauftakt der Krefelder SPD kam auch Ex-Minister Michael Groschek. Auf Nachfrage der WZ plaudern zwei Damen der SPD über ihre Ziele.

SPD-Wahlkampfauftakt: „Ich wollte nicht nur meckern, sondern mitgestalten.“
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die ersten Plakate wurden natürlich an der SPD-Parteizentrale am Südwall platziert. „Das ist unser Doppeltes Lottchen in Rot“, sagte zum Auftakt des Wahlkampfes in der Samt- und Seidenstadt schmunzelnd der Chef der nordrhein-westfälischen SPD, Michael Groschek. Der frühere NRW-Verkehrsminister meinte damit die beiden Damen, die jetzt auf den Plakaten zu sehen sind und in den Wahlbezirken 110 und 114 kandidieren.

Für das südliche Krefeld ist dies Nicole Specker, für das nördliche Elke Buttkereit. Mit einem Sommerfest und mit etwa 150 Mitgliedern und Gästen startete der Krefelder Unterbezirk in den Wahlkampf. „Es war bis zuletzt eine aufgeräumte und gute Stimmung“, zieht der Krefelder Partei-Vorsitzender Ralph-Harry Klaer am Ende ein positives Fazit.

Er war einer der letzten, der die Parteizentrale abschloss. Denn nach Mitternacht wurde Klaer 59 Jahre alt, feierte mit vielen bis gegen vier Uhr morgens seinen Geburtstag.

Elke Buttkereit

Natürlich hoffen die Sozialdemokraten, um 18 Uhr am Wahlsonntag, 24. September, auch feiern zu können, wenn es die erste Prognose gibt. „Wir werden alles tun, um unsere Ziele, vor allem für mehr Gerechtigkeit in Deutschland zu sorgen, zu erreichen“, sagt Groschek selbstbewusst. Für ihn könne Krefeld eines der Zünglein an der Waage sein. Groschek vollmundig: „Wenn wir Krefeld holen, holen wir die Republik.“

Der Landesparteivorsitzende erinnerte an frühere Aussagen des sozialdemokratischen Urgesteins Herbert Wehner, dass Krefeld immer schon so eine Art Gradmesser gewesen sei.

Bei der Bundestagswahl 2013 hatte sich im Krefelder Süden Ansgar Heveling (CDU) klar bei den Erststimmen durchgesetzt; den Norden hatte der Sozialdemokrat und jetzt nicht mehr kandidierende Siegmund Ehrmann knapp für sich entschieden.

Die Plakate mit den beiden Damen sagen nur Allgemeines. Bei Nicole Specker ist zu lesen „Mitten im Leben . . .“ und „Zeit für mehr Gerechtigkeit“. Bei Elke Buttkereit heißt es „. . . für das, was wirklich zählt“.

Konkreter werden die beiden Damen auf Nachfrage der WZ. Die ehemalige Gewerkschaftssekretärin Nicole Specker (47), die sich als Inrather Mädel, verheiratet mit einem Uerdinger, vorstellt, hat klare Schwerpunkte im Falle eines Einzugs in den Bundestag: „Bildung, mein Einsatz für eine auskömmliche Rente, außerdem die Modernisierung der Schulen und die Weiterentwicklung der Wohnquartiere.“

„Ich wollte nicht nur meckern, sondern mitgestalten,“ meinte Elke Buttkereit. Die 50-Jährige, die hauptberuflich Leiterin der Arbeitsvorbereitung ist, trat 2009 in die SPD ein, kommt aus Neukirchen-Vluyn und ist dort seit 2015 SPD-Fraktionsvorsitzende. Sie will ihr Hauptaugenmerk darauf legen, dass die Kommunen für ihre Infrastruktur aber auch für die freiwilligen Leistungen mehr Fördergeld erhalten: „Denn die vielen Vereine und Gemeinschaften machen das Leben in unseren Städten erst lebenswert.“ Kümmern wolle sie sich ferner um bezahlbaren Wohnraum. Den Wahlkampf beider Krefelder Bezirke wird für den Krefelder SPD-Unterbezirk Marcel Begin koordinieren.

Lange blieben die Gäste. Um die Getränke kümmerten sich die Jusos, um das Gegrillte die Unterorganisation SPD quer, die früheren „Schwusos“ — und Krefelds Bürgermeisterin Gisela Klaer war natürlich die Erste, die ihrem Mann Harry um Mitternacht gratulierte.

Michael Groschek hat es wohl gefallen, er versprach: „Ich komme wieder.“

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