Bratwurst-Paule heißt jetzt Gabi

17 Jahre hat Paul Michael Paschke seinen Imbiss betrieben. Jetzt wechselt das Original die Profession — sein Stand bleibt.

Krefeld. „Mmmmh“, steht auf der Seite des mobilen roten Verkaufsstands in der Innenstadt. Fast 17 Jahre lang hat Paul Michael Paschke hier als Bratwurst-Paule hinter einem gasbetriebenen Grill seine Würstchen verkauft — pur, mit Senf, Ketchup oder im Brötchen. Eine Ära, die vorbeigeht — aber doch nicht endet: Seit Dienstag steht Gabriele Rösel in dem eckigen Verkaufsstand vor der Thalia-Buchhandlung.

Und am Geschmack der Bratwurst soll sich durch den Personalwechsel auch nichts ändern. „Die Leute fragen natürlich, wo der Paule ist“, sagt die 55-Jährige. „Aber das Publikum ist sehr nett und ich freue mich auf den Job, Ich habe gern mit Menschen zu tun — und meistens auch ein Lächeln für sie übrig“, sagt die Krefelderin.

An ihrem zweiten Arbeitstag im „Paule-Stand“ muss Rösel sich noch mit einigen kleinen technischen Details vertraut machen, die Vorgänger Paschke in dem Würstchenstand ausgetüftelt hat.

Dabei steht ihr Torsten Feuring zur Seite. Mit Kompagnon Michael Neppeßen hat er den Bratwurst-Stand übernommen. Sie seien „Paule“ Paschkes erste Wahl gewesen, als er den Job abgeben wollte, so Feuring. „Er wusste, dass wir hinter Krefeld stehen. Bratwurst-Paule ist eine Tradition, die zu Krefeld gehört. Uns ist wichtig, dass dieses Markenzeichen erhalten bleibt — die Wurst, das Brot, die Qualität.“

Paul Michael Paschke hatte nach fast zwei Jahrzehnten nicht nur Lust, etwas neues zu machen, für ihn und seine Frau haben auch gesundheitliche Gründe eine Rolle gespielt. „Ich habe 17 Jahre lang als Dachdecker gearbeitet, und 17 weiter als Bratwurst-Paule — also 34 Jahre Arbeit unter fast freiem Himmel. Da ist in den letzten Jahren jeder Winter gefühlt etwas härter geworden“, sagt er. Er und seine Frau, beide mittlerweile über 50, haben eine Textilreinigungsfirma in Düsseldorf mit zehn Angestellten übernommen.

Auf die Zeit in Krefeld blicken die Paschkes „gern und voller Dankbarkeit“ zurück. Immerhin hatte der kleine Imbiss mit Bodo H. Hauser, oder Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede prominente Kunden. Paschke ist von Maler Will Cassel porträtiert worden — war Teil des Bühnenprogramms von Kabarettist Jochen Butz. „Dass sich das einmal so entwickeln würde, hätte ich nie gedacht — die Zeit war schön“, sagt Paschke. Er habe jedoch keine Zweifel daran, dass seine Nachfolgerin den Erfolg von Bratwurst-Paule nahtlos weiterführen wird: „Die Gabi ist auch ein Original, die macht das schon.“

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