Bayers Meilenstein in der Vereinsgeschichte

Mit vorwiegend jungen Spielern schaffen die Uerdinger die Qualifikation für die 3. Liga. Adler Königshof verpasst den Aufstieg.

Krefeld. Es war ohne Zweifel das erfolgreichste Jahr in der Handballgeschichte des SC Bayer Uerdingen. Mit einem Durchschnittsalter von nur 22 Jahren überstand das Team von Trainer Jörg Förderer im Mai zum zweiten Mal die nicht für möglich gehaltene Qualifikation für die 3. Liga. Der neunte Tabellenplatz war haargenau die erforderliche Platzierung, sieben Mannschaften ließ der SC Bayer hinter sich.

Den Weg in die Relegation nahm Ex-Zweitligist Aurich. Langjährige Konkurrenten wie Spenge, Aldekerk oder Schalksmühle mussten in die Oberliga zurück. Den Massenabstieg erforderlich gemacht hatte die Strukturreform im Deutschen Handball. So schrumpfte die zweigeteilte 2. Bundesliga von 40 auf 20 Teams in eine eingleisige Liga.

In die neue Spielzeit ging Jörg Förderer mit einer fast unveränderten Mannschaft. Lediglich Torhüter Malte Jaeger wechselte nach Königshof. Die neue 3. Liga, nun gespickt mit etlichen Ex-Zweitligisten, fordert erneut Beständigkeit. Bayer nimmt nach Abschluss der Hinrunde bei nur drei Absteigern einen höchst erfreulich siebten Tabellenplatz unter 16 Teams ein. Doch für die Überraschung des Jahres sorgte Förderer Anfang des Monats. In einer Nacht- und Nebelaktion wechselte der 38-jährige Ex-Bundesligaprofi zum ungeliebten Nachbarn OSC Rheinhausen, der sich im Laufe der Jahre so manches Mal personell in Uerdingen bedient hatte. Fast zehn Jahre hatte Förderer maßgeblich den Handball in Uerdingen mitbestimmt, doch der magischen Anziehungskraft der Olympischen aus Rheinhausen unterlag er.

Der Schock saß tief, Bayer-Handballchef Manfred Fothen erledigte seine Hausaufgaben prompt und präsentierte Olaf Mast als Nachfolger, nachdem dieser in der WZ bereits seine Bereitschaft erklärt hatte. Nur ein halbes Jahr zuvor war der 43-Jährige als Coach des Oberligisten Adler Königshof ausgeschieden.

Seinen Abschied dort hatte Mast schon vor Weihnachten angekündigt, nachdem der Aufstieg frühzeitig verpasst wurde. Dennoch errang Mast mit seinem Team die Vizemeisterschaft. Vom Verletzungspech gebeutelt wurde sein Nachfolger Hubert Krouß. Sebastian Sehneider, gerade vom ersten Kreuzbandriss genesen, zog sich den zweiten ohne Fremdeinwirkung im Testspiel gegen Rheinhausen zu.

Noch zu keinem Pflichtspiel brachte es Neuverpflichtung Lukas Esser, dem ebenfalls das Kreuzband riss. Abwehrexperte Andy Schierhölter mit zwei gebrochenen Fingern und Ex-Profi Dennis Tenberken mit einem gebrochenen Wadenbeinköpfchen rundeten das Lazarett beim ambitionierten Oberligisten ab. Der vierte Tabellenplatz mit nur einem Punkt Rückstand auf die Spitze lässt für das neue Jahr alle Aufstiegshoffnungen zu. Unvergessen bleibt zudem der Einzug in die zweite DHB-Pokalrunde, als die Alder im September vor ausverkauftem Haus dem Drittligisten Aue nur mit 28:32 unterlagen.

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