Austausch: Drei Amerikaner am Niederrhein

Nicole Hewitt, Andrei Kubail Kalousdian und Daniel Reilly Goss sammeln Erfahrungen in Deutschland.

Krefeld. Im Jahr 1683 wanderten 13 Krefelder Familien nach Philadelphia aus. Sie waren damals die ersten deutschen Einwanderer in den USA. Heutzutage zieht es Amerikaner aber auch nach Krefeld, wie zum Beispiel Nicole Hewitt, Andrei Kubail Kalousdian und Daniel Reilly Goss, alle 17 Jahre alt. Die Austauschschüler aus den Vereinigten Staaten bleiben ein Jahr.

Dank des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP), einer Initiative des Bundestages und des US-Kongresses, haben sie die Möglichkeit, Deutschland näher kennenzulernen.

In den ersten drei Monaten haben die Austauschschüler bereits viele neue Erfahrungen gesammelt: Andrei war mit seiner Gastfamilie auf dem Münchener Oktoberfest und beim KEV. Daniel ist ebenfalls begeisterter Eishockeyfan, was ihn auch nach Krefeld geführt hat. Seine Gastmutter Arona Scholz berichtet: "In Dannys Profil stand, dass er Eishockey spielt. Da dachte ich mir: Wenn er nicht nach Krefeld kommt, wohin dann?" Nicoles Gastfamilie hat ihr in der kurzen Zeit sogar das Fahrradfahren beigebracht.

Andrei weiß genau, warum er sich für dieses Land entschieden hat: "Um die Sprache zu lernen. Aber auch weil mein Opa Deutscher war" erklärt er. Nicole hat ebenfalls deutsche Wurzeln. Sie hatte aber auch andere Gründe, in die Bundesrepublik zu kommen. "Ich habe nie länger als fünf Jahre in einem Bundesstaat gewohnt. Jetzt waren wieder fünf Jahre um und ich habe mich in Nebraska gelangweilt."

In ihrer Heimat auf Zeit fielen den drei jungen Amerikanern als erstes die vielen freundlichen Leute auf. Allerdings gibt es auch Dinge, die sie vermissen: echte amerikanische Kekse zum Beispiel oder das große Fast-Food- Angebot.

Die Gasteltern sind von ihren neuen Familienmitgliedern ganz begeistert: "Für uns ist es eine schöne Sache. Auch für unsere Tochter Lena, die sich mit Nicole klasse versteht", sagt Susanne Topp. Auch Hans-Peter Coenes zeigt sich glücklich über die Entscheidung, Andrei aufzunehmen: "Ich bin ganz begeistert, es klappt hervorragend."

Arona Scholz, Gastmama von Daniel, wollte vor allem die Vorurteile der Amerikaner abbauen. "Ganz langsam, aber sicher ändert sich das Bild. So kann man zeigen, wie es hier wirklich ist."

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