Auch kleine Sanis kennen den richtigen Dreh

An der Robert-Jungk-Gesamtschule wurde das Können der Schulsanitäter getestet.

Krefeld. Dicke Rauchschwaden auf dem Weg zu den Chemieräumen, panische Schreie: Dutzende Schüler rennen hysterisch aus dem Raum. Zwei Schulsanitäter finden auf dem Boden eine sich vor Schmerzen windende Schülerin, deren Beine verbrannt sind. Täuschend echt sehen ihre Wunden aus, doch zum Glück ist das Szenario nur eine sehr realistische Übung.

Bei der „SSD Challenge“ der Maltester wurde am Samstag an der Robert-Jungk-Gesamtschule das Wissen und Können von vier Schulsanitätsdiensten (SSD) getestet. Das St.-Bernhard-Gymnasium aus Willich und das Inda Gymnasium aus Aachen hatten die Möglichkeit, sich für den Bundeswettbewerb zu qualifizieren. Das Krefelder Gymnasium am Stadtpark und die Robert-Jungk-Gesamtschule haben aus eigenem Interesse mitgemacht.

„Die Sanitäter durchlaufen fünf Übungsstationen und müssen die Situationen entsprechend ihrem Fachwissen in Erster Hilfe bewältigen“, erklärt Christian Baumann, Koordinator des Malteser Schulsanitätsdienstes der Diözese Aachen. Bei den Übungsbeispielen handelt es sich um Szenarien und Verletzungen, die sich im Schulalltag ergeben können, etwa ein eskalierender Streit, der Brand im Chemieraum, die Rettung eines Rollstuhlfahrers mit dem „Evac-Chair“, eine Reanimation.

Zehn Minuten haben die Helfer für ihre Aufgabe, danach gibt es eine Besprechung mit dem Prüfer, dann geht es weiter zum nächsten Fall. Per Make-up, Kunstblut und Knete geraten die Unfälle täuschend echt. Auch die Opfer und Statisten nehmen ihre Rollen sehr ernst: „Wir haben sogar ein kleines Casting gemacht“, erzählt Schulleiterin Regina Lingel-Moses.

Die Schüler zeigen an diesem Tag großes Engagement: „Die Sanitäter beweisen viel Verantwortung und Selbstständigkeit, was auch in ihrer Zukunft wichtig sein wird“, sagt Baumann. Denn als „Sani“ bekommt man auf dem Zeugnis einen Vermerk, welcher auch bei künftigen Arbeitgebern positiv auffällt.

Die Schüler wissen ihre Aufgaben als Sanitäter zu schätzen: „Es macht Spaß und ich möchte auch privat helfen können“, sagt der 13-jährige Domenico Di Donna. Sein Mitschüler Dominik Wehrmann (16) möchte sogar beruflich in diese Richtung gehen: „Für mich ist es wichtig, Menschen im Notfall helfen zu können.“ jk

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