Gast-Beitrag Anja Steinbeck Wie sich eine Universität zu einem attraktiven Arbeitgeber entwickelt

Wir brauchen Kindergärten, nicht nur Labore und Büros

Gast-Beitrag Anja Steinbeck: Wie sich eine Universität zu einem attraktiven Arbeitgeber entwickelt
Foto: Judith Michaelis

Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle werden wir Ihnen in Zukunft einmal im Monat einen Einblick in die überaus spannende Welt von Forschung und Lehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf geben. Die Universität, die 1965 aus einer medizinischen Akademie hervorgegangen ist, vereint heute auf ihrem Campus fünf Fakultäten, an denen ungefähr 30 000 Studierende eingeschrieben sind.

Das Universitätsleben auf einem Campus bietet zahlreiche Vorteile, denn kurze Wege erleichtern das Studium und fördern die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Forschenden. Das wissenschaftliche Profil der Universität wird — schon aufgrund ihrer Historie — von der Medizin geprägt.

Die Naturwissenschaften haben in der Pflanzenforschung einen international sichtbaren Forschungsschwerpunkt und in der Philosophischen Fakultät gehören die Linguisten zu den Besten im Land. Ökonomen und Juristen können sich im Bereich der Wettbewerbsforschung mit Fug und Recht als führend bezeichnen. Eine weitere Besonderheit zeichnet die Heinrich-Heine-Universität aus: Sie ist eine Bürgeruniversität, die für den aktiven Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft steht.

So konnte das von einer privaten Stiftung überlassene Haus der Universität am Schadowplatz, im Herzen von Düsseldorf, im letzten Jahr bei über 600 Veranstaltungen mehr als 30 000 Besucher begrüßen und das Gästehaus Schloß Mickeln war Ort zahlreicher Veranstaltungen, wie etwa zuletzt eines Empfanges für den Heinrich-Heine-Gastprofessor Ulrich Wickert.

Die Heinrich-Heine-Universität steht aber auch vor zahlreichen Herausforderungen, die man auf den ersten Blick nicht mit Forschung und Lehre verbindet. Um sich als attraktiver Arbeitgeber für exzellente — auch internationale — Wissenschaftler zu positionieren, bedarf es mehr als nur Labore und Büros.

Ein eigener Kindergarten oder auch ein Welcome Center für Gastwissenschaftler wären hier sehr hilfreich. Ebenso muss die Universität nicht unerhebliche Investitionen tätigen, um von den Innovationen zu profitieren, die die Digitalisierung in Forschung und Lehre ermöglichen.

Anja Steinbeck ist seit dem 1. November 2014 Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

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