Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich
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Wehrhahn-Linie: Bohrmaschine Tuborine ist durch

Die Bohrmaschine hat den Zielschacht erreicht. Jetzt werden die Bahnhöfe gebaut.

Düsseldorf. Zehn nach elf geht’s los: Hunderte Schaulustige haben sich Am Wehrhahn versammelt, um den Durchbruch zu sehen. 17 Meter tief ist die Baugrube, wo sich alles abspielt.

An einer Seitenwand befindet sich ein großer Stahlring (die sogenannte Einfahrbrille), der durch eine Betonwand verschlossen ist. Hier soll sie rauskommen: Acht Monate nachdem die Tunnelbohrmaschine Tuborine am Corneliusplatz zu ihrer zweiten Fahrt im Düsseldorfer Untergrund gestartet ist, hat sie ihr Ziel erreicht — die Röhre ist fertig.

Fünf Minuten lang ist nichts zu sehen, aber viel zu spüren: es rappelt, es rumpelt, es rumort. Dann steigt Staub auf. Die Hälse der Zuschauer recken sich. Kameras werden hochgehalten.

Die ersten Betonbrocken fallen in die Grube, die fünf Meter tief unter Wasser steht — es ist das Grundwasser. Immer mehr Brocken fallen — und irgendwann ist es deutlich zu erkennen: Tuborines großes Schneidrad mit einem Durchmesser von 9,52 Meter. Die letzten Reste der Wand fallen. Dann halten die Arbeiter (insgesamt 60 Kollegen fahren die Maschine) Tuborine an.

„Diese Präzisionsarbeit ist schon beeindruckend“, staunt auch Oberbürgermeister Dirk Elbers, der dank seiner zwei Meter Körpergröße auch in der dritten Reihe einen guten Überblick hatte.

Von seiner eigenen Frau Astrid wurde er kurz zuvor als „sehr geehrter Herr Oberbürgermeister“ begrüßt. Grund: Als Tunnelpatin hielt sie die offizielle Begrüßungsrede. „Für mich ist am wichtigsten, dass auch dieser Abschnitt der Bauarbeiten unfallfrei geklappt hat“, sagte sie.

3,4 Kilometer lang wird die Röhre sein, wenn sie fertig ist. Jetzt, da Tuborine den Ostast fertiggestellt hat (zuvor hatte sie sich von Bilk in die City gegraben), fehlen davon noch 220 Meter — die Unterfahrung vom Kaufhof an der Kö sowie ein paar Meter des Anschluss-Stückes in der Grabenstraße. Beides wird nun sukzessive hergestellt, auch startet jetzt der Ausbau der sechs unterirdischen Bahnhöfe.

Und was passiert mit Tuborine? Im Januar wird sie in ihre Einzelteile zerlegt: Das Schneidrad wird Am Wehrhahn demontiert, der Rest zurück zum Corneliusplatz gezogen und dort auseinandergenommen. Schließlich wird Tuborine zurück zum Hersteller Herrenbrück in Baden-Württemberg gebracht. Ihr nächster Einsatzort steht noch nicht fest, womöglich wird es Karlsruhe — dann aber wohl mit neuem Namen.

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