U-Bahn-Bau: Protokolle aus Faulheit gefälscht

Trotz Geständnis: Stadt will weiter prüfen.

Düsseldorf. Ein Mitarbeiter des am Bau der Wehrhahn-Linie beteiligten Baukonzerns Bilfinger Berger hat gestanden, mehrere Schlitzwand-Protokolle manipuliert zu haben. Immer, wenn die für die Vermessung der Wände nötigen Geräte ausgefallen seien, habe er Daten frei erfunden, um pünktlich Feierabend machen zu können.

Die Wände seien aber korrekt gebaut worden. Staatsanwaltschaftssprecher Johannes Mocken bestätigte am Freitagabend: "Uns liegt eine Art Geständnis vor." Die von der Firma weitergeleiteten Aussagen des inzwischen suspendierten Mitarbeiters seien aber "noch sehr unkonkret".

Die Staatsanwaltschaft will deshalb am Montag einen Ortstermin durchführen. Dabei geht es um die exakten Arbeitsabläufe: "Wir müssen klären, zu welchem Zeitpunkt welche Daten in die Protokolle eingetragen werden, wer jeweils diese Protokolle erstellt und auf welchem Weg sie dann weitergeleitet werden." Wichtig sei auch, welche Rolle die Protokolle bei der Abrechnung der Baukosten spielen.

Die zusätzlichen Kontrollen der Stadt sollen trotz des Geständnisses weitergeführt werden. Das kündige Andreas Hartnigk, Verkehrsexperte der CDU, am Freitag an: "Die Sicherheit geht über alles." Die Aussage, dass alle Schlitzwände korrekt gebaut worden seien, beruhige ihn nicht. "Es ist nie beruhigend, wenn am Bau getrickst und gepfuscht wird."

Bilfinger Berger greift derweil bei Pfusch am Bau hart durch, dies zeigt ein Vorfall am Freitag : Ein Mitarbeiter wurde fristlos entlassen, weil er dabei ertappt wurde, wie er fünf Säcke Zement stahl. Wert: etwa 11,50 Euro.

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