Tuborine hat jetzt schon die Schadowstraße erreicht

Die Unterfahrung der Häuser zwischen Kö und Berliner Allee hat problemlos geklappt.

Düsseldorf. Wer kann schon von sich behaupten, in Vertretung einer Heiligen unterwegs zu sein? Astrid Elbers, Ehefrau von Oberbürgermeister Dirk Elbers, hatte am Mittwoch dieses Vergnügen.

Als Tunnelpatin für die Röhren der Wehrhahn-Linie ist sie Vertreterin von St. Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute. In dieser Eigenschaft stattete sie den Arbeitern in der Baugrube am Corneliusplatz einen Besuch ab, brachte Kuchen vorbei und erkundigte sich nach dem Stand der Bauarbeiten.

Der ist erfreulich, denn die riesige Bohrmaschine Tuborine hat eine weitere Hürde gemeistert: die Unterfahrung der Gebäude zwischen Kö und Berliner Allee. Abgesehen vom Kaufhof sind das die einzigen Häuser, die unterquert werden müssen.

„Wir haben Senkungen von bis zu vier Millimeter“, berichtet Projektleiter Gerd Wittkötter. Das sei wenig und führe dazu, dass der Gebäudeblock nicht nachträglich angehoben werden müsse. „Das hätten wir machen können, aber so ist es besser und kostengünstiger.“

Inzwischen hat die Bohrmaschine die Kreuzung mit der Berliner Allee unterquert, sie steht gerade am Anfang der Schadowstraße. Und zwar genau dort, wo sich später der Bahnhof befinden wird. Nächste Woche fährt sie weiter — mit einem Tempo von drei Zentimetern in der Minute.

Obwohl sich Tuborine schon 280 Meter von der Baugrube am Corneliusplatz entfernt hat, ist es dort ganz schön laut: Der Lärm kommt aus zwei Rohren, der Zu- und der Ableitung. Zur Maschine hineingeführt wird der Baustoff Bentonit, heraus kommt zerkleinertes Erdreich, hauptsächlich Kiesel.

Und die verursachen nicht nur Krach, sondern auch ganz schön Abrieb: In manchen Bögen der Rohrleitung (die bis nach Bilk führt) hat sich die Metallwand schon von ursprünglich zehn auf drei Millimeter heruntergeschliffen — sie müssen ersetzt werden.

Dass es sonst kaum Probleme gibt, könnte derweil ein Beleg dafür sein, dass die Vertreterin der Schutzheiligen einen guten Job macht. Astrid Elbers zeigte sich jedenfalls nach Besichtigung der Baustelle beeindruckt: „Irre, was unter der Erde alles passiert!“

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